Unser Sommerroggen „Bojko“ wurde im Frühjahr durch die 3. Klasse der Waldorfschule Havelhöhe ausgesät.
Anbau
Roggen ist einjährig und kann bis zu zwei Meter hoch werden. Selbst an kühlen oder feuchten Standorten und in leichteren oder sandigen Böden, wie hier auf unserem Acker, liefert Roggen noch gute Erträge, denn er ist recht robust, von der Sonne relativ unabhängig und wird selten von Pilzen oder Schädlingen befallen. Außerdem unterdrückt er Beikraut besser als andere Getreidesorten.
Wissenswertes
Deutschland ist größter Roggenproduzent der Welt. 3,9 Mio. Tonnen der weltweit produzierten 14,5 Mio. Tonnen stammten im Jahr 2012 aus Deutschland. Weltweit spielt der Roggen bei den Getreidesorten eher eine untergeordnete Rolle. In besseren Lagen wird er von Gerste oder Weizen verdrängt.
Regional
In Deutschland wird hauptsächlich Winterroggen angebaut. Anbauschwerpunkte sind Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.
Verwendung
Etwa die Hälfte des weltweiten Roggenertrags wird als Tierfutter verwendet. Bei Winterroggen kann bereits im Frühling erstes Grünfutter an die Tiere gegeben werden.
Ein Viertel wird zu Lebensmitteln weiterverarbeitet. Gebäck aus Roggen ist dunkler, dichter und kompakter als Weizen, denn ihm fehlen Klebereiweiße. Roggen ist auch in verschiedenen Müslisorten vorhanden. Häufig wird bei der Branntweinherstellung Roggen als Grundlage für Korn und Wodka benutzt. In Amerika und Kanada auch für Whiskey. Grundsätzlich sind Roggenprodukte aromatischer und länger haltbar als andere Getreideprodukte.
Der Rest landet als Stroh auf Bauernhöfen, in fermentierter Form bei der Kosmetikindustrie in Hautpflegeprodukten, als Biomasse in der Stromerzeugung oder als Bioethanol im Auto. Im Getreidewirtschaftsjahr 2006/07 wurden in Deutschland ca. 500 000 t zu Bioethanol verarbeitet, was ca. 13 Prozent der Deutschen Roggenproduktion bedeutet. Doch ist es sinnvoll, dass mein Essen im Tank landet?
Mehr dazu findet ihr auf unserer Homepage unter Versuchsfelder – Biodiesel.