Christian Heymann betreibt die solidarische Landwirtschaft “SpeiseGut” und beherbergt unseren kleinen Berliner 2000m² Weltacker auf seinem Land in den Havelmathen. Aufgrund mehrfacher Nachfragen äußert er sich hier zur Kalkdüngung seiner Ackerflächen.
Ich halte mich an dieser Stelle kurz, da dass Thema Kalkdüngung ein sehr wichtiger Aspekt in der Landwirtschaft ist und man hier locker einen Vortrag halten könnte. Es sei an dieser Stelle vielleicht noch zu erwähnen, dass wir hier von einem Bodendünger sprechen und nicht von einem Pflanzendünger!
Kalk reguliert den pH-Wert, puffert Bodensäuren ab, verbessert auf sauren Böden die Nährstoffverfügbarkeit, fördert das Wachstum der Leguminosen, sowie das Bodenleben. Nicht zuletzt ist Kalk auch ein Pflanzennährstoff und fördert über das Calcium als Brücke zwischen Ton und Humus die Bodenstrukturbildung. Die Bodenversauerung ist an sich ein natürlicher Vorgang und hat mehrere Ursachen. Wichtig ist, dass diesem Prozess der Bodenversauerung durch Basenzufuhr (z.B.Kalkung) entgegengewirkt wird. Dies gilt in Abhängigkeit vom Muttergestein vor allem für Böden mit geringer natürlicher Pufferkapazität. Kalk hat nicht nur eine Bedeutung für die Pflanzenernährung, sondern ist vor allem auch ein wichtiges Bodenverbesserungsmittel.
Die Produktion von H-Ionen (Säuren) im Boden erfolgt vorrangig über die CO2 – Bildung im Boden durch die Atmung der Bodenlebewesen und der Pfanzenwurzeln. Ein Hektar enthält ca. 25 Tonnen Mikroorganismen (entspricht ca. 50 GVE/ha). So werden je Hektar Boden jährlich bis zu 20 Tonnen CO2 gebildet. Je höher die Temperatur und aktiver das Bodenleben, desto mehr Kohlendioxid (Pfanzennährstoff für die Assimilation) wird gebildet. In Verbindung mit Wasser entsteht Kohlensäure.
Je mehr CO2 in der Bodenluft bzw. Kohlensäure gebildet wird, desto mehr H+-Ionen müssen neutralisiert werden. Wenn nicht von Natur aus genügend kalkhaltiges bzw. basenreiches Bodenmaterial zur Abpufferung vorhanden ist, sinkt der pH-Wert und der Boden versauert.