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Nachhaltiger Sojaanbau: Das Projekt 1000 Gärten geht in die zweite Runde

Sojabohne auf dem Weltacker Nahaufnahme

Sojabohnen auf dem Weltacker

Mit Soja verbinden die meisten Menschen Horrorszenarien: die Abholzung des Regenwaldes, einen enormen Einsatz von Pestiziden, Monokulturen, gentechnisch veränderte Sorten, Zerstörung der Ernährungssouveränität von Kleinbauern in Südamerika und und und… Doch bedeutet dies, dass wir komplett auf Soja verzichten müssen? Gewiss, als Futtermittel für Nutztiere birgt es viele Nachteile und der Anbau zu diesem Zweck macht einen Großteil der Sojaproduktion aus. Aber abgesehen davon muss man Soja nicht verteufeln und aus dem Speiseplan streichen. Denn Soja enthält alle essentiellen Aminosäuren und ist daher besonders bei den fleischfreien Ernährungsformen ein wichtiger Proteinlieferant. Außerdem handelt es sich bei der Soja um eine uralte Nutzpflanze, die schon vor der Verwendung von Pestiziden und Gentechnik angebaut wurde, das heißt es geht auch anders.

Sojamonokultur

Sojamonokultur (Foto: Pixabay)

Aus diesem Gedanken heraus entstand die Idee des Soja Experiments von der Universität Hohenheim und Taifun-Tofu, die bio-vegane Tofuprodukte herstellen.  Bei ihrem Projekt möchten sie Soja heimisch machen, das heißt regional und klimatisch angepasste sowie ertragreiche Soja-Sorten für den biologischen Landbau in Deutschland testen. Denn das bietet viele Vorteile: abgesehen davon, dass die Umwelt durch die verkürzten Transportwege und das nicht-Benutzen von Ackergiften geschont wird, bietet dieses Projekt einen Gegenpol zu dem aktuellen Trend im Saatgutmarkt. Das Saatgut, das im Projekt benutzt wird stammt nicht vom Saatgut-Giganten Monsanto und ist nicht patentiert, weshalb es den Züchter*innen die Möglichkeit gibt, die Sorten weiter miteinander zu kreuzen. So werden Kleinbauern unterstützt, die regional und umweltfreundlich arbeiten und die von den großen Konzernen unabhängig bleiben möchten.

Sojaernte auf dem Weltacker 2017

Sojaernte auf dem Weltacker 2017

Außerdem kommt dazu, dass Soja die Böden schont, denn wie alle anderen Leguminosen hat sie die Fähigkeit, Stickstoff zu binden. Wird Soja also in die Fruchtfolge eingebunden, kann das Düngen vermieden werden.

Bereits im letzten Jahr waren wir Teil des Experiments und haben die heimische Soja auf unserem Weltacker angepflanzt und zu vielen leckeren Gerichten verkocht. Auch dieses Jahr macht der Weltacker wieder mit. Wir sind voller Zuversicht, dass wir wieder so schöne Ergebnisse wie letztes Jahr bekommen werden. 

 

Blogeintrag zum Ackertalk und Verkochen der Soja

Das Soja-Experiment auf dem Weltacker | Video