Die Welt auf einem Acker
Teilen wir die weltweite Ackerfläche durch die Zahl der Menschen auf der Erde, so erhält jeder Mensch 2000 m². Das ist also der Anteil am Ackerland, der uns allen rechnerisch zusteht. Darauf muss wachsen, was uns ernährt und versorgt: Weizen für Brot, Kartoffeln, Kohl, Karotten, dazu Mais und Soja als Futterpflanzen für Tiere, aber auch Zuckerrüben für den Zucker im Tee oder Kaffee, Baumwolle für T-Shirts, Sonnenblumen für Speiseöl sowie Raps für Biodiesel.
Die zukünftige Fruchtbarkeit und die biologische Vielfalt unseres Bodens hängen davon ab, wie wir damit umgehen. Das heisst, wie wir den Boden bearbeiten, die Pflanzen behandeln und die Ernte verarbeiten. Und teilen wir die globalen Ackerfläche gerecht auf, ist genug für alle da.
Unsere Ziele
Wie ernähren wir uns morgen? Es ist eine Frage der Fläche: 2000 m² bekommt jeder Mensch, wenn wir die globalen Ackerflächen gleichmässig aufteilen. Mit dem 2000 m² Weltacker vermitteln wir ein Gefühl für die eigene Rolle in der globalen Landwirtschaft.
Wir führen globale Herausforderungen auf ein menschliches Mass zurück und machen sie damit praktisch bearbeitbar. Denn zu „meinen“ 2000 m² kann ich eine Beziehung aufbauen und dafür Verantwortung übernehmen.
Wir bauen die Ackerkulturen dieser Welt im gleichen Verhältnis an, wie sie auf den Feldern weltweit wachsen – die ganze Welt auf einem Acker. Damit zeigen wir Ungleichgewichte im globalen Anbau auf und finden gemeinsam Alternativen.
Das 2000 m² Projekt
…macht Boden begreifbar.
Mit Giesskanne und Spaten: Beim Hacken, Säen und Ernten bekommen Besucher*innen einen praktischen Zugang zur globalen Nutzung und Verteilung von Ackerland. Ohne viele Worte lassen sich dabei die ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen und kulinarischen Dimensionen unseres eigenen Verbrauchs von Lebensmitteln und Agrarrohstoffen erfassen.
…geht Fragen auf den Grund.
Wovon ernähren wir uns eigentlich? Wie viele Quadratmeter hatte ich zum Frühstück? Wo liegen meine 2000 m² – in der Schweiz oder in Übersee? Auf dem Acker ergeben sich Antworten auf diese Fragen. Auf dem Acker wachsen nicht nur Kraut und Rüben, er lässt auch unser Wissen wachsen.
…inspiriert zum Umdenken.
Bei jedem Einkauf erteilen wir Landwirt*innen den Auftrag, ein Stück Acker so zu bewirtschaften, wie es Menge, Qualität und Preis unserer Produkte erfordern. Das 2000 m² Projekt macht die Verbindung unseres Verbrauchs mit der Bewirtschaftung des Landes praktisch erfahrbar.
…zeigt globale Zusammenhänge auf.
Verbrauche ich mehr als 2000 m², müssen Menschen woanders mit weniger zurechtkommen. Wenn wir in Europa tatsächlich im Schnitt 2700 m² verbrauchen, den Menschen in China jedoch pro Kopf nur etwa 1000 m² Acker zur Verfügung stehen, stellen sich grundsätzliche Fragen globaler Gerechtigkeit. Die bestehenden und geplanten 2000 m² Felder in aller Welt, etwas in Kenia oder Indien, verdeutlichen die globalen Unterschiede der klimatischen Bedingungen, Ackerkulturen und Ernteerträge.
…respektiert die ökologische Dimension.
Wir Menschen sind nicht die einzigen, die von “unseren” 2000 m² leben. Wir teilen sie uns mit Millionen anderer Lebewesen, die dieses Stück Acker bevölkern und auch davon abhängen, wie es bewirtschaftet wird. Das ‚Raumschiff Erde‘ ist mehr und mehr zu einem Garten der Menschheit geworden. Unser Projekt will dazu beitragen, dass wir unsere gärtnerische Verantwortung begreifen und ihr gerecht werden.