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AckerSchule – Unser Essen kommt nicht aus dem Supermarkt

Es ist der letzte warme Herbstmorgen in Nuglar. Die Nebelschwaden ziehen sich langsam ins Tal zurück und geben den Weltacker ein letztes Mal für einen Lernhalbtag «AckerSchule» mit einer Schulklasse frei. Die ersten Sonnenstrahlen lassen den Weltacker in allen Farben glitzern und glänzen, als eine bunte Kinderschar zum Bus aussteigt. Zwanzig Drittklässler einer Schule aus Basel freuen sich auf einen halben Tag Schule ausserhalb des Klassenzimmers.

Ackerschule Oktober 2018

Ackerschulstimmung in Nuglar (Bild: A. Simonet)

Was muss denn alles auf einem Acker wachsen? Die Kinder wissen schon ganz gut Bescheid darüber, dass fast all unser Essen und sogar viele Kleider ursprünglich auf einem Acker angebaut werden. Doch wie viel der Welt kann man überhaupt für Ackerbau benutzen? Anhand eines Apfels, der die Welt symbolisiert, schneiden die Kinder in Kleingruppen mutig alles weg, was nicht für den Ackerbau geeignet ist. Meer, Felsen, ewiges Eis, Wüsten, Strassen und Häuser werden in grossen Schnitzen weg geschnitten, bis nur noch ein kleiner Teil übrig bleibt, der die Ackerflächen der Welt symbolisiert. Doch sind die meisten Schnitze immernoch deutlich grösser, als der realistische Wert von einem Zweiundreissigstel.

Von diesem Zweiundreissigstel schlagen wir die Brücke zum Weltacker, welcher darstellt, wie viel Ackerfläche für jeden Einzelnen von uns zur Verfügung stehen würde. Ob diese Fläche wohl reicht? Die Kinder wissen nicht recht: Eigentlich eine sehr grosse Fläche, das müsste doch reichen?! Aber so wie die Frage gestellt ist, wird es wohl nicht reichen!

Nun gehts daran, den Weltacker zu erforschen. Was wächst denn weltweit am häufigsten? Und warum? Und was sind diese vielen Pflanzen, die wir gar nie bei uns auf dem Teller haben? In Kleingruppen wird der Prozess vom Saatgut über die Pflanze bis zur Frucht erarbeitet, das Wunder der Mikro- und Makrolebewesen in und auf dem Acker erforscht und der Ursprung das eigenen Z’Nüni in Form einer Ackerkultur gesucht.

Highlight ist der Ackerrundgang mit Degustationen von allem was essbar ist. Zuckerhirse, Rapskörner, Kapuzinerkresse,Tomaten, Rucola und sogar eine kleine Melone!

So schnell wie die bunte Kinderschar gekommen ist, so schnell nimmt das gelbe Postauto die Klasse wieder auf und bringt sie zurück nach Basel.

Nach 17 Schulklassen in der Ackersaison 2018 ist nun Winterpause. Im nächsten Jahr geht es weiter!

Matthias Jeker

Anmerkung: Das beschriebene AckerSchul-Programm ist für Schüler der 1.-3. Klasse ausgelegt. Für ältere Lernende haben wir ein Geländespiel entwickelt, bei welchem die Unterschiede verschiedener Landwirtschaftsformen an konkreten Beispielen erspielt werden. Die AckerSchule ist ein gemeinsames Projekt mit Pro Natura Basel. Gemeinsam machen wir uns stark für eine gesunde und vielfältige Landwirtschaft.