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To Attiswil

In der Herbstzeit sagen wir Danke!

Das Jahr 2020 hat auf dem Weltacker Attiswil und in den Besucherinnen und Besuchern viel bewegt. Durch Corona war viel Flexibilität gefragt, es war nötig, mehr hinzuhören und besser aufeinander einzugehen. Und verfügbare Zeit war bei manchen plötzlich grosszügig vorhanden – andere dafür waren non-stop beschäftigt. Wir haben 2020 den Weltacker in einem neuen Rhythmus erlebt.

Das Weltacker-Jahr hatte im Mai 2020 aufgrund der Pandemie still angefangen. Ungewohnt – denn wir feiern gerne unsere Anlässe mit den Besucherinnen und Besuchern. Da jedoch für manche Familien mehr Zeit verfügbar war, kam ein Ausflug auf den Acker gelegen – ein Ausflugsziel in der Schweiz mit weltweiter Verbundenheit. Vereine und Firmen versuchten in kleineren Gruppen anzureisen oder ihren Besuch zu verschieben.

Die Gespräche in dieser Saison waren gehaltvoll, oft entstanden nach den Führungen interessante Diskussionen, das Gesehene und Gehörte konnte vertieft werden. Vielleicht ergaben sich diese Gelegenheiten dank den kleineren Gruppen. Ja, es gab viele kleinere Gruppen, was für unsere Organisatoren auch mehr Arbeit generierte, die aber durch den persönlichen Austausch belohnt wurde. Die Schulklassen nahmen nach der unfreiwilligen Pause die Kursmodule auf dem Acker wieder mit grosser Motivation in Angriff. Und damit alles bereit war, pflegte Peter Zimmermann den Acker stets mit vollem Einsatz.

Feiern durften wir dann doch wieder – am Dreschtag und am Erntefest erfreuten wir uns gemeinsam am Acker, an Gesprächen, an Möglichkeiten für nachhaltigen Konsum, an altbewährten Anbau- und Verarbeitungsmethoden wie dem Dreschen oder der Leinverarbeitung. Dies zwar unter Berücksichtigung von Hygiene- und Distanzregeln. Aber immerhin feiern… Feiern, dass wir gemeinsam unterwegs sind, dass es doch hie und da mutmachende Initiativen und Aktivitäten gibt von engagierten Menschen – sei es mit dem Vertrieb von Schweizer Leinprodukten, mit handgefertigten, fairen Babykleidern, mit einem Gemüsetopf der mit Solarenergie gekocht wurde, mit Schulung zur eigenständigen Verarbeitung von der Leinpflanze bis zum Faden, mit lokalem biologischem Gemüse… So viel ist möglich, auch wenn der Rhythmus etwas durcheinandergeraten ist. 

Wir haben diese Saison mehr hingehört, das Mögliche machbar gemacht und neues Willkommen geheissen. Beispielsweise kamen Harfenklänge zu den Ackergesprächen hinzu. Das Satiriker-Duo Strohmann-Kauz war zu Gast. Und ein Geschichtenerzähler sorgte für einen besonderen Abend. Wir sagen Danke für alles was Ermöglicht wurde – Danke für den Einsatz vor Ort und um den Ort, danke für die zahlreichen Besucherinnen und Besuchern, danke für persönlichen Austausch, danke fürs Mitdenken und Mitfühlen. 

Angela Mastronardi