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Lupine

Lupinen

Lupinenvielfalt (Foto: Pixabay)

Lupinen (lat. Lupinus) gehören zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler, zu der die Erbsen, Erdnuss und die Sojabohne gehören. Sie zeichnen sich durch die Fähigkeit der Symbiose mit sogenannten Knöllchenbakterien aus, durch die sie in der Lage sind, Luft-Stickstoff im Boden zu fixieren und pflanzenverfügbar zu machen. Charakteristisch ist weiterhin der hohe Eiweißgehalt, der sie zu einer wichtigen Pflanze für die Tierfütterung und die menschliche Ernährung macht. Verwendung findet die Lupine weiterhin als Gründüngung.

Bei der Lupine handelt es sich um eine ein- bis mehrjährige Pflanze, deren Hülsen behaart sind und rundliche Samen enthalten. Unterschieden werden die Weiße, die Gelbe und die Schmalblättrige Lupine. Im Jahre 1932 wurde erstmals eine alkaloidarme, und somit ungiftige Sorte gezüchtet, sie sind heute als Süßlupinen bekannt (im Gegensatz zu Bitterlupinen) und verbreitet.

Sie hat ihren Ursprung in Südamerika, ist heute aber auch in Europa heimisch.

Der Feind der Lupine – Lupinenblattrandkäfer

Der größte Feind der Lupine ist der Lupinenblattrandkäfer. Der Sitona gressorius oder Sitona griseus kann zu Ertragsausfällen von bis zu 40 Prozent führen. Konventionellen Landwirte ist bisher nur eine insektizide Behandlung pro Jahr erlaubt, im ökologischen Landbau gibt es aktuell keinerlei Möglichkeit den Lupinenkäfer zu bekämpfen.

Die Käferlarven des Lupinenblattrandkäfers fressen an den Wurzelknöllchen der Lupinenwurzeln und höhlen diese von innen aus, so entstehen die typischen Fraßschäden an den Wurzeln. Pflanzenpathogene Bodenpilze können so in das Wurzelgewebe eindringen und diese schwächen, woraus eine verminderte Wasser- und Nährstoffaufnahme und letztlich Ertragsausfälle resultieren.
Effiziente Bekämpfungsmaßnahmen sind von zentraler Bedeutung, denn nur wenn eine Bekämpfung erfolgreich ist, ist es für Landwirte interessant, vermehrt in den Lupinenanbau zu investieren.

Erste Ansätze eines Gesamtkonzeptes zur Regulierung der Lupinenschädlinge sind im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie bereits entstanden. Ein Entscheidungshilfesystem soll dabei helfen, die Bekämpfung der Käfer zum richtigen Zeitpunkt vorzunehmen.

Geprüft wird auch die Wirksamkeit des biologischen Insektizids Azadirachtin, welches aus dem Neem Baum gewonnen wird.

Da der Lupinenblattrandkäfer Präferenzen für bestimmte Lupinensorten hat, soll in Feldversuchen weiterhin untersucht werden, ob mithilfe einer Mantelsaat der attraktiven Sorten, die Käfer von den anbaustarken Lupinen ferngehalten werden können.

Lupine

rosane Lupine (Foto: Pixabay)

Verwendung der Lupine

Lupinen spielen in der Fütterung von Tieren eine große Rolle, aus ackerbaulicher Sicht haben sie eine große Bedeutung für die Gründüngung. Man findet sie aber auch als Fischfutter, als Produkt für die menschliche Ernährung und sogar in Form von Kaffee.

Gründüngung

Bei der Gründüngung handelt es sich um eine Düngung mit Pflanzen, die ausgesät, aber nur selten geerntet werden, sondern als Gründüngung auf den Flächen verbleiben.

Der Einsatz von Gründüngung bietet sich aus unterschiedlichsten Gründen an: allgemein kommt es zu einer Bodenverbesserung, bspw. durch eine Verbesserung der Bodenstruktur, dem Aufbau von Humus, durch Tiefenlockerung und Erosionsschutz. Weiterhin kann durch Gründüngung die Stickstoffversorgung der Folgekultur, eine Krankheits- und Schädlingsvorbeugung sowie eine Unkrautunterdrückung gefördert werden. Die Auswahl der Gründüngung sollte je nach Ziel erfolgen. Die Lupine eignet sich insbesondere für die Versorgung mit Stickstoff.

Lupinenblatt

Lupinenblatt (Foto: Pixabay)

Lupine als Fischfutter

Weltweit werden große Anteile des Fisches für die Lebensmittelbranche in Aquakulturen produziert. Zur Deckung des hohen Eiweißbedarfs der Tiere werden karnivore Fische hauptsächlich mit Fischmehl, den getrockneten und gemahlenen Fischen oder Teilen von Fischen, gefüttert.

In der Fütterung von karnivoren Fischen werden jedoch schon heute rund zwanzig Prozent des Fischmehls durch Soja ersetzt. Bis vor kurzer Zeit war der Einsatz von Alternativen Futtermitteln noch undenkbar. Soja hat jedoch seine Hauptanbaugebiete in Südamerika und wird in Massen zur Tierfütterung in die EU importiert. Heimische Leguminosen, die ebenfalls einen hohen Eiweißanteil haben, könnten in der Fischfutterindustrie eine Alternative darstellen. In Bremerhaven wurde deshalb Lupinenmehl in Fütterungsversuchen mit Wolfsbarschen getestet. Mit guten Ergebnissen: Die heimische Lupine kann gut verwertet werden, das Wachstum ist gegenüber der Vergleichsgruppe, die mit Fischmehl gefüttert wird, nicht beeinträchtigt. Auch der Geschmack der gezüchteten Fische wird durch die alternative Fütterung nicht beeinträchtigt.

Die Forscher ziehen ein positives Fazit: Die Lupine kann als nachhaltige und kostengünstigere Alternative zu Fischmehl betrachtet werden.

Lupine als Lebensmittel für den Menschen

Im Supermarkt wird Lupine u.a. als Tofu-ähnliches Produkt, als Lupinengeschnetzeltes, als Lupinen Flocken, Lupinenmehl oder Lupinenschrot angeboten. Gekochte oder eingelegte Lupinensamen sind in Ländern wie Italien, Griechenland und Spanien ein beliebter Snack. Mitunter findet man die die Süßlupine auch in Form von veganen Aufstrichen, die aus den Kernen der Lupine gemacht werden. Produkte aus Lupinen bieten als Eiweißbomben mit geringem Fettgehalt eine gute Proteinquelle insbesondere für die vegane Ernährung.

Für Allergiker mit einer Überempfindlichkeit gegenüber Hülsenfrüchten ist jedoch Vorsicht geboten, Lupinen gehören zu den 14 häufigsten Verursachern von Nahrungsmittelallergien. Produkte müssen seit 2007 nach EU-Richtlinie gekennzeichnet werden.

Lupine mit Hummel

Lupine mit Hummel (Foto: Pixabay)

Lupinen Kaffee

Lupinen-Kaffee ist eine echte Kaffee-Alternative. Er enthält weder Koffein noch Kaffeesäure, macht daher nicht abhängig und ist gut verträglich. Im Gegensatz zum Getreidekaffee enthält Lupinenkaffee kein Gluten und wird daher von Leuten, die unter einer Intoleranz leiden, gut vertragen. Darüber hinaus wächst die Lupine in der Region, was den Kaffee zu einem umweltfreundlicheren Kaffee macht.

In der Herstellung wird die Lupine, ganz ähnlich wie die Kaffeebohne geröstet, gemahlen und anschließend als Aufguss zubereitet, auch geschmacklich ist sie mit dem Kaffeearoma vergleichbar. Bei Lupinenkaffee handelt es sich jedoch keinesfalls um eine Erfindung der Lebensmittelindustrie. Bereits im alten Ägypten wurden Getränke aus Lupinensamen und anderen gerösteten Körnern wie Kastanien oder Getreide zubereitet. In Tirol z.B. war der Lupinenkaffee lange Zeit und noch vor der Verbreitung des Bohnenkaffees als Bauernkaffee bekannt.

Lupinen

Lupinenfeld (Foto: Pixabay)

Quellen

Spektrum.de | die Lupine

Auf der Suche nach Fichmehlersatzstoffen

Der Lupinenblattrandkäfer

Lupinenkaffee

Gründüngung