Die Basis für gesunde Pflanzen und eine gute Ernte ist ein gesunder Boden. Aber was heißt Bodenpflege eigentlich? Zuerst einmal sollte man alles unterlassen was das Bodenleben beeinträchtigen kann, wie die Anwendung von Kunstdünger und chemischen „Kampfstoffen“ gegen Krankheiten und Schädlinge. Die wichtigsten Eckpunkte der Bodenpflege sind eine angepasste Bodenbearbeitung (so viel wie nötig), Anbau von Klee/Grasgemengen und anderen Gründüngungsmischungen, Zwischenfruchtanbau/ Winterbegrünung, geregelte Fruchtfolge und Kompostwirtschaft. Torf ist kein Kompost!
Die früher viel verbreitete Anwendung von Torf als Bodenverbesserer kann zu einem erhöhten Schneckenbefall führen, auch als Substrat für Anzuchterden sollte Torf gemieden werden. Nach zwölf Jahren Verzicht auf torfhaltige Substrate ist mein Garten völlig frei von den gefürchteten spanischen Wegschnecken! Als Notlösung bei starkem Schneckenbefall, kann ich das homöopathische Mittel „Helix tosta D6“ empfehlen, zu beziehen beim Narayana-Verlag.
Auch die Qualität des organischen Düngers spielt eine wichtige Rolle für die Bodengesundheit. Wichtig ist, dass die Kompostrotte mit ausreichend Sauerstoffzufuhr erfolgt und dass der Kompost nicht zu heiß wird. Ich habe gelernt, dass der Kompost sich nicht über vierzig Grad erwärmen soll und das hat sich über viele Jahrzehnte bewährt. Die Befürworter der so genannten Heißrotte argumentieren damit, dass die Verrottung schneller ist, aber Landwirtschaft und Gartenbau sind kontinuierliche, rythmische Prozesse und Schnelligkeit wird bei der Zubereitung des organischen Düngers am allerwenigsten gebraucht.
Wenn die Kompostierung ohne oder mit zu wenig Sauerstoff erfolgt, entsteht Fäulnis. Die Fäulnisprozesse setzen sich bis in den Boden hinein fort und beeinflussen das gesamte Bodenleben negativ, was den Befall mit Schädlingen und Krankheiten begünstigt. Durch Fäulnisprozesse können sogar giftige organische Substanzen entstehen.
Aber auch wenn man sonst alles richtig gemacht hat, können in Gartenbau und Landwirtschaft zahlreiche Probleme auftreten die sich aber auch ohne chemische Kampfstoffe regulieren lassen. Pflanzen die mit grünen Blattläusen befallen sind, können mit Wermuttee geheilt werden, bei schwarzen Blattläusen wirkt ein Kaltwasserauszug aus Brennnesseln besser (keine Brennnesseljauche!). Die Blattläuse verschwinden fast immer nach einer dreimaligen Behandlung mit dem jeweiligen Kräutertee. Den Wermuttee brüht man auf wie man ihn selber trinken würde und behandelt die Pflanzen damit an drei aufeinanderfolgenden Tagen, den Brennnesseltee gießt man mit kaltem Wasser auf und lässt ihn ein bis maximal zwei Tage ziehen.
Ungeahnte Möglichkeiten ergeben sich aus der Anwendung homöopathischer Mittel. Hier hat sich eine Tür erst einen Spalt breit geöffnet und wir ahnen kaum was sich dahinter verbirgt. Die Anwendung von Cuprum metallicum C30 bei echtem Mehltau an Zucchini hat sich oft genug bewährt, um sie weiterempfehlen zu können, auch bei anderen Pilzkrankheiten hatte ich schon Erfolge mit diesem Mittel, aber die Ergebnisse stehen noch auf wackligen Füßen. Im vorletzten Jahr schien die Behandlung gegen Krautfäule an Kartoffeln erfolgreich zu sein, der erste Befall war Anfang Juli deutlich zu erkennen und ist nach einer zweimaligen Behandlung, trotz Beregnung, zum Stehen gekommen. Die Pflanzen sind bis Anfang September gesund geblieben und haben aus den Blattachseln noch einmal neu ausgetrieben.
Im letzten Jahr hat die Behandlung scheinbar völlig versagt, in der dritten Augustwoche waren keine grünen Blätter mehr an den Kartoffelpflanzen, aber wir hatten auch keine völlig unbehandelte Vergleichsmöglichkeit, wie sie für eine wissenschaftliche Auswertung erforderlich wäre. Hier gibt es einen großen Forschungsbedarf. Die Kunst in der Homöopathie besteht darin, dass richtige Mittel, die richtige Potenz und die richtige Dosierung zu finden, dann ist alles einfach ….
Da sich die Homöopathie bisher jeglicher, rationaler Erklärung entzieht, lassen sich Erfahrungen nur durch ausprobieren und Vergleichen machen. Ein vielversprechender Ansatz hat sich bei einer Behandlungsvariante mit Silicea C200 gezeigt. Die Hälfte des Kartoffelbeetes die mit Silicea behandelt wurde hat eindeutig mehr grüne Triebe über einen längeren Zeitraum behalten als die andere Hälfte.
Für die, die es noch nicht wissen: die Bezeichnungen hinter dem Namen des Mittels, C30 oder C200 oder D6, geben die so genannte Potenz, den Grad der Verdünnung der Ausgangssubtanz an. Für die Potenz C30 wird die Ausgangssubstanz, z.B. Kupfer, dreißigmal hundertfach verdünnt. Das Mittel enthält kein Molekül der ursprünglichen Substanz und wirkt trotzdem. Die Gegner der Homöopathie behaupten gerne, alles wäre nur Einbildung und ein Placebo-Effekt, aber Pflanzen glauben an nichts und sie hilft trotzdem ….
Ich werde die Versuche auf jeden Fall weiterführen, es bleibt also spannend, auch wie lange unsere Tomaten letztes Jahr gesund geblieben sind. Darüber werde ich ein andermal berichten. Bis dahin bleibt schön neugierig.
Herzliche Grüße an alle Freunde unseres Weltackers von Gerd