Ich freue mich sehr, wieder zu Hause zu sein und in einem ruhigen Moment über die Zeit in Berlin nachzudenken. Die Zeit verging viel zu schnell. Fantastisch wäre eine Untertreibung meiner Beschreibung des Aufenthalts. Während dieser Zeit traf ich faszinierende Menschen. Die Erfahrung und die Arbeit in einem internationalen Team haben mich zu einem besseren Menschen gemacht. Ich trage all das Positive in meine Organisation und mein Land zurück, mit der Hoffnung, etwas zu verändern, auch wenn es nur ein kleiner Teil davon ist.
Die drei Monate haben mir ermöglicht mit Menschen unterschiedlicher Herkunft zu arbeiten. Von allen Lektionen, die ich gelernt habe, zählen Zeitmanagment und Teamarbeit zu den wichtigsten. Ich war so beeindruckt, wie effektiv die Teamsitzungen und die Delegation von Aufgaben waren. Jede/r ist sich bewusst, was er/sie tun soll und am Ende des Tages sind alle Aufgaben erledigt. Es war meine erste Auslandserfahrung, die mich sehr beeindruckt hat.
Als ich ankam, war ich überwältigt von den kulturellen Unterschieden, von der Ernährung, den Kleidungsvorschriften. Natürlich erwartete ich die Unterschiede beim Essen, aber die Realität war noch viel weiter von meinen Vorstellungen entfernt. In Kenia gibt es die meiste Zeit würzige, warme Mahlzeiten. Das ist in Deutschland nicht der Fall. Die meisten Lebensmittel, die wir in meinem Landhaus konsumieren, kommen direkt vom Bauernhof in die Küche, mit Ausnahme von Rindfleisch und Fisch. Brot als Grundnahrungsmittel war zunächst eine große Herausforderung für mich, aber im Laufe der Zeit konnte ich mich anpassen. In Kenia gibt es Brot nur zum Frühstück.
Bei Zukunftsstiftung Landwirtschaft hatten wir die Möglichkeit, sowohl im Außendienst als auch im Büro zu arbeiten. Ich liebte es, mit Saatgut, Erde und den landwirtschaftlichen Geräten zu arbeiten. Mein besonderer Dank gilt Gerd für seine immense Unterstützung und die gute Ausbildung in diesem Bereich. Die Lektionen haben mich über meinen Konsum und meine Landnutzung aufgeklärt. Vielen Dank an Benny, dass er uns die Verantwortung für unser Projekt übertragen und uns in der Ausführungsphase massiv unterstützt hat. Während dieser Zeit hatten wir die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen und Videos von SchülerInnen in ihren Schulen aufzunehmen. Die Videos sind besonders wichtig, da sie die Grundlage für die Interaktion mit den Schulen in Kenia und Indien bilden.
Besonders spannend war der Weltacker in Pankow. Ein Bildungsprojekt, das mir die Brisanz von Lebensmitteln und Ernährungsgewohnheiten auf der ganzen Welt nähergebracht hat. Es ist die Basis unseres Projekts und ich freue mich darauf, die gleiche Idee mit Studierenden und LandwirtInnen in Kenia zu teilen. In der nächsten Phase in Kenia freue ich mich darauf, das globale Feld in Gilgil Kenia zu besuchen, damit wir auch an den dort bereits laufenden Bildungsprojekten teilnehmen können.
Ich hatte die Möglichkeit Berlin und anderen europäische Länder zu bereisen. Ich bin begeistert und liebe die wunderbaren Orte, die wir besucht haben. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen im Büro für ihre Unterstützung beim Acker-Talk, den wir organisiert und durchgeführt haben, und auch dafür, dass sie uns geholfen haben, sprachliche und kulturelle Unterschiede zu überwinden. Vielen Dank an meine ProjektkollegInnen!
Text von Erick Agure