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Pflügen mit dem Pferd

Hier im Block schreibt Julia, Bio-Landwirtin aus Brandenburg, sie lebt und arbeitet auf ihrem eigenen Hof im Märkisch-Oderland. Sie begleitet und unterstützt uns als Referentin auf dem Weltacker und liefert Einblicke und nützliche Tipps über ihre tägliche Arbeit auf dem Feld und im Gemüseanbau.


Ende März haben wir mit den ersten Pflüge Arbeiten bei uns auf dem Betrieb begonnen.

Bevor es mit dem Pflügen losgeht, müssen die Flächen und Beete für die kommende Saison genau ausgemessen und abgesteckt werden.

Als Gerät nutzen wir den Wendepflug Multi von „Equi Idea“ aus Italien. Wir pflügen nicht tief, sondern „schälen“ nur die oberen 10 cm. Das bedeutet, dass wir nicht so intensiv in den sensiblen Bodenorganismus eingreifen und auch dem Pferd nicht zu viel Zugkraft abverlangen. Auf unserem leichten Sandboden ist das gut für unser nicht sehr großes Arbeitspferd zu schaffen.

Sind die Flächen abgemessen ziehe ich mit dem Pflug ganz flache Markierungslinien. Dann kann ich alle Schnüre wieder wegmachen, und stolpere nicht während der Pflüge-Arbeit jede Bahn unsinnig über die Schnüre.

Erst dann stelle ich den Pflug in die gewünschte Tiefe und arbeite mich Bahn für Bahn über den Acker. Das Pferd läuft dabei stets in der Pflugfurche während der Pflug knapp daneben an der Schnittkante der letzten Bahn entlang läuft und die Erde immer in eine Richtung wirft und dabei die gesamte obere Schicht wendet so dass möglichst keine Pflanzenreste mehr an der Oberfläche zu sehen sind.

Ein alter Pferdefuhrmann hat mir mal gesagt: „Das Pflügen ist die Königsdisziplin!“. Er meinte damit, dass es ganz schön viel Übung und Geschick braucht, um ein gleichmäßiges Feldbild mit dem Pflug zu schaffen. Einen Pflug korrekt einzustellen, damit Arbeitsbreite und -Tiefe stimmen ist immer noch ein Bestandteil der praktischen Abschlussprüfungen einer landwirtschaftlichen Ausbildung. Jeder Schlenker beim Fahren mit dem Traktor, mit dem Pferd oder der Person, die am Pferd den Pflug führt macht sofort einen Hügel oder eine Furche ins Feld, die manchmal bis ans Ende der Saison bleiben und stören können.

Deswegen blicken wir Bäuerinnen immer stolz auf unsere Flächen, wenn sie uns gut gelungen sind:

Nach dem Pflügen fahren wir sofort mit der Walze über die Fläche um eine Rückverdichtung zu erreichen und auch zu verhindern, dass unser wertvoller Boden so locker aufgeworfen herumliegt und austrocknet. Denn die Bodenlebewesen brauchen Feuchtigkeit!