Weltacker Freiburg
In Freiburg hat sich eine Gruppe engagierter und motivierter Menschen mit dem Ziel zusammengetan, durch erlebbare Bildungsangebote für globale Zusammenhänge und lokale Handlungsmöglichkeiten zu sensibilisieren.
Was sie antreibt, ist der gemeinsame Wunsch, mit dem Weltacker Freiburg einen Lernort zu Fragen globaler Ernährungsgerechtigkeit zu schaffen. Dort sollen individuelle, aber auch gesellschaftliche Ansätze zu mehr Ernährungssouveränität diskutiert und praktisch erlebbar werden. Das hauptsächlich ehrenamtliche Wirken für globale Ernährungsgerechtigkeit wird getragen von basisdemokratischer Zusammenarbeit, die sich einem solidarischen, ökologischen, antirassistischen, diskriminierungssensiblen und feministischen Ansatz verschreibt. Das Team bringt viel Erfahrung im Bereich „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (BNE) und „Globales Lernen“ mit. Im hiesigen Team sammeln sich Menschen mit diversen Hintergründen – von Agraringenieur*innen über Sozialwissenschaftler*innen bis hin zu praktischer Entwicklungszusammenarbeit.
Im April 2022 wurde der Verein Weltacker Freiburg e.V. gegründet und im Juni 2023 die Eröffnung des Weltackers im Natur-Erlebnis-Park Mundenhof gefeiert. Mit 38 Hektar ist der Mundenhof das größte Tiergehege in Baden-Württemberg. Auf den großzügig angelegten Koppeln leben Haus- und Nutztierrassen aus aller Welt. Dort befindet sich der Freiburger Weltacker zwischen den Alpakas und Hinterwälder Rindern.
Die Bildungsangebote des Weltackers Freiburg regen Kinder und Jugendliche zu zukunftsfähigem Denken und Handeln an. Inhaltlich wie methodisch sind sie ausgerichtet auf das Konzept der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE). Schüler*innen werden eingeladen, ihren alltäglichen Konsum von Lebensmitteln und anderen Produkten vor dem Hintergrund lokaler wie globaler Zusammenhänge zu reflektieren. Lehrkräfte haben die Möglichkeit, von Mitte Juni bis Mitte Oktober mit ihren Schüler*innen (ab der 5. Klasse) den Weltacker zu besuchen. Dabei stehen ihnen folgende Angebote zur Verfügung:
Ackerprojekte:
Nach einer Einführung in die Hintergründe und Ziele des Weltackers stehen Erbse, Linse, Soja & Co und ihre Bedeutung für eine gesunde und nachhaltige Ernährung im Mittelpunkt. Spielerisch erforschen die Schüler*innen die Welt der Hülsenfrüchte an verschiedenen Stationen. Je nach Jahreszeit säen, pflegen oder ernten die Kinder gemeinsam mit dem Weltackerteam Hülsenfrüchte und bereiten köstliche Gerichte zu, die anschließend miteinander genossen werden.
Acker-Rallye:
Nach einer Erkundungstour über den Weltacker treten die Schüler*innen in Teams spielerisch gegeneinander an und beantworten verschiedene Quizfragen (je nach Klassenstufe auf unterschiedlichem Niveau) rund um die Themen Lebensmittelproduktion, Bodenkunde, Ernährung, Artenvielfalt und Ressourcennutzung. Die Antworten auf die Quizfragen sind alle auf dem Ackergelände zu finden: Einige verstecken sich im Text auf den Infotafeln des Ackers, für andere muss gerechnet oder ein Rätsel gelöst werden.
Außerdem werden auch in Freiburg individuelle Führungen für interessierte Gruppen von Erwachsenen angeboten. Unter Aspekten wie Flächenverbrauch, klimagerechter Ernährung, Erhalt der Bodenfruchtbarkeit etc. fallen die Hülsenfrüchte / Leguminosen hier besonders ins Auge: Aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts sind sie sehr wertvoll für die menschliche Ernährung und durch die Symbiose mit Knöllchenbakterien können Leguminosen Luftstickstoff fixieren, was zur Bodenfruchtbarkeit beiträgt und den Bedarf an mit hohem Energieaufwand erzeugtem Stickstoffdünger reduziert. Mit mehr als 18.000 Arten weltweit besteht ein enormes Potential, die Hülsenfrüchte als variantenreiche, geschmackvolle Basis der menschlichen Ernährung bekannter zu machen und (wieder) zu etablieren.
Wenn ihr in der Gegend seid, besucht doch mal den Freiburger Weltacker, trefft das Team und erforscht den Acker.