Weltacker Nürnberg

2020 stieß das Ehepaar Barbara und Manfred Schmitz (Gründerin und Gründer der Innovation und Zukunft Stiftung) auf das Konzept des Weltackers in Berlin und die Saat war in ihren Köpfen gelegt, einen solchen Weltacker nach Nürnberg zu holen. Ein zweijähriger Prozess, eine Standortanalyse in Kooperation mit Student*innen der Technischen Hochschule Nürnberg und mehrere Vorsprechen bei der Stadt später, konnten im Juli 2022 die Nutzungsvereinbarung mit der Stadt Nürnberg für eine Fläche im Westpark unterzeichnet werden. 

Blick auf den Weltacker Nürnberg - zu sehen ist der Weltacker im Park und daneben das rote Weltacker-Haus.
Der Weltacker in Nürnberg (©Innovation und Zukunft Stiftung)
Vier Mitglieder des Nürnberger Weltackers stehen an einem Markstand und lächeln in die Kamera.
Weihnachtlicher Infostand (©Innovation und Zukunft Stiftung)

Vom Parkplatz zum Weltacker

Ein zentraler Aspekt der Entstehung des Weltacker Nürnbergs ist die Entsiegelung. Denn dort, wo jetzt der Weltacker Nürnberg zu finden ist, war vorher ein Parkplatz, welcher zumeist von LKW’s belegt wurde. In vielen Städten sind große Flächen mit versiegeltem Boden überzogen, die oft als Parkplätze genutzt werden. Nürnberg ist mit 59% die stärkst versiegelte Stadt Bayerns und liegt im Deutschlandvergleich sogar noch vor Frankfurt am Main (57%).

Warum wurde sich gerade für diese Fläche entschieden trotz des Mehraufwands einer Entsieglung? Die versiegelten Flächen verhindern die natürliche Versickerung von Regenwasser, was u.a. zu Hochwasser führen kann. Mehr über den Entsiegelungsprozess des Weltackers in Nürnberg findet ihr hier.  Mit der Entsiegelung setzt das Projekt ein Zeichen: Die Umwandlung von versiegelter Fläche zu einem fruchtbaren Boden, welcher die Grundlage unseres Lebens ist. Somit haben wurde hier nicht nur einen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität geleistet, sondern auch einen Raum geschaffen, an dem Menschen die globale Landwirtschaft und damit die Herkunft ihrer Nahrungsmittel entdecken und erleben können. 

An einem Zaun sind Stöcker aufgestellt, an denen Tomatenpflanzen wachsen
Gemüsefeld mitten in der Stadt (©Innovation und Zukunft Stiftung)
Elna Tietböhl hält den Preis in ihren Händen und wird auf der Bühne interviewt.
Projektleiterin Elna Tietböhl bei der Preisverleihung (©Thomas Ecke)

2023 eröffneten der Nürnberger Weltacker offiziell und startete in die erste erfolgreiche Saison. Im Jahr darauf konnte das Projekt bereits seine erste Auszeichnung verbuchen: Der Weltacker Nürnberg erhielt den Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte.

Bildungsort mitten in der Stadt

Das besondere Augenmerk des Weltackers liegt zum einen auf der Bildung (SDG 4) aber auch auf der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Zusammenhänge zwischen bspw.  globaler Landwirtschaft, der eigenen Ernährung sowie den damit verbundenen  Auswirkungen auf unseren Planeten. Zeitgleich werden unterschiedliche nachhaltige Alternativen für die globale Landwirtschaft. Damit wird den Besucher*innen ein „positiver Fußabdruck“ vermittelt. 

Der Weltacker ist aber nicht nur ein Ort des Lernens, sondern bietet auch einen Raum für die Gemeinschaft und Austausch, als interkultureller Lern- und Begegnunsort bietet er nicht nur die Möglichkeit sich über eine gesunde Welt für eine gmeinsame Zukunft auszutauschen, sondern auch einfach nur ein Miteinander in der Natur inmitten der Stadt zu fördern. 

Das Team des Weltacker Nürnbergs arbeitet stetig daran, den Weltacker auch in den schulischen udn außerschulischen Alltag einzubinden. Sei es in Unternhemen und Institutionen oder Schulen und Hochschulen. Dies gelingt anhand von Partnerschaften in ganz Nürnberg und über die städtischen Grenzen hinaus (SDG17). Wir kooperieren dabei mit Unternehmen (bspw. DATEV) sowie mit Initiativen und Vereinen aus der Region (bspw. beachcleaner) um den Wirkungsgrad über den Weltacker hinaus zu tragen.