Kurz vor der Agrarministerkonferenz kommende Woche haben die fünf Grünen AgrarministerInnen heute ein Konzept vorgelegt, wie die EU-Agrarreform ihrer Meinung nach in Deutschland umgesetzt werden sollte. Ulrinke Höfke (Rheinland-Pfalz), Alexander Bonde (Baden-Württemberg), Robert Habeck (Schleswig-Holstein), Christian Meyer (Niedersachsen) und Johannes Remmel (Nordrhein-Westfalen) fordern darin im Kontrast zum verhaltenen Vorschlag Aigners durch mutiges Nutzen der nationalen Spielräume eine wirkliche Reform im Sinne einer Stärkung zukunftsfähiger, nachhaltiger Landwirtschaft zu erreichen.
Kernforderungen ihres 10-Punkte-Konzeptes sind u. a.:
- Konsequente, einzelbetriebliche Umsetzung des Greenings ohne Aufweichung der Standards durch schwächere Äquivalenzmaßnahmen, grundsätzliches Verbot von Dünge- und Pflanzenschutzmittel auf ökologischen Vorrangflächen
- Finanzielle Stärkung der zweiten Säule durch Umschichtung von 15% der Mittel aus der ersten Säule zweckgebunden insbesondere für Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen, ökologischen Landbau und Ausgleich für benachteiligte Gebiete
- Deutliche Zusatzprämie für die ersten 46 Hektar eines jeden Betriebes aus bis zu 30% der nationalen Direktzahlungssumme
- Angleichung der Basisprämie bis 2019 auf bundeseinheitliches Niveau
- Volles Ausschöpfen der Junglandwirteförderung
Diese Vorschläge wollen die Grünen MinisterInnen in die bevorstehende Agrarministerkonferenz vom 28. bis 30. August in Würzburg einbringen, bei der es hauptsächlich um die nationale Ausgestaltung der EU-Agrarreform gehen wird.
Positive Reaktionen insbesondere zur großzügigen Umschichtung der Direktzahlungen zugunsten kleinerer Betriebe und ökologischer Maßnahmen der zweiten Säule kamen von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und dem Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW).