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Hafer auf dem Getreideacker

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Auf unserem kleinen Weltacker wächst der Sommerhafer „Wadsacks Gelb“ auf 72 m².

Anbau

Hafer ist eine einjährige krautige Pflanze, welche zwischen 60 cm und 150 cm groß wird.

Angebaut wird er hauptsächlich in den Mittelgebirgen, im Alpenvorland und in den Küstenregionen, denn er wächst am besten in gemäßigtem Klima mit hohen Niederschlägen. Die Ansprüche an den Boden sind eher gering. Auf sandigen Böden, wie auf unserem Acker, stellt er eine willkommene Abwechslung zum Roggen dar. Hafer garantiert aber auch bei ungünstigen Witterungsbedingungen stabilere Erträge als beispielweise die Sommergerste.

Die Ernte startet ab Mitte August. Die Erträge jedoch stagnieren, da Hafer züchterisch kaum bearbeitet wird. Aus diesem Grund ist er für Landwirte ökonomisch wenig interessant und gegenüber anderen Getreidearten von untergeordneter Bedeutung.

Wissenswertes

Die Körner wachsen an Rispen nicht an Ähren, wie bei anderen Getreidesorten.

Bei Sturm niederliegende Halme richten sich, wie bei allen Getreidearten, durch unterseits stärkeres Wachstum wieder auf. Dieser Wachstumsvorgang wird als positiv gravitrop, also durch Erdanziehung ausgelöst, bezeichnet.

Für den ökologischen Landbau ist der Hafer die wichtigste Sommergetreideart und außerdem die Hochwertigste, die in Europa angebaut wird. Zudem gilt der Hafer als Gesundungsfrucht, da sich viele Getreideschädlinge in ihm nicht vermehren.

Regional

Hafer wird in Deutschland fast ausschließlich als Sommergetreide angebaut. In Brandenburg ist die Anbaufläche von Hafer auf dem niedrigsten Stand seit Wiedervereinigung. 2013 ging die Anbaufläche um 24 Prozent zurück auf 10400 Hektar. Schwindende Absatzmärkte drängen den Hafer vom Acker. Die Nachfrage von Pferdehaltern wird nur zu einem sehr kleinen Teil von heimischer Ware bedient.

Verwendung

Hafer wurde zunächst als Viehfutter, besonders für Pferde, verwendet. Hafer nimmt für Menschliche Ernährung jedoch wieder an Bedeutung zu, da er besonders viele Eiweiße und Fette, dazu Kohlenhydrate, Ballaststoffe besitzt.  Hafer ist ernährungsphysiologisch die hochwertigste Getreideart. Er besitzt einen hohen Eiweißgehalt von fast 12 Prozent und fast alle essentiellen Aminosäuren.

Aus den Körnern entstehen nach dem Walzen Haferflocken. Egal ob roh oder gekocht, Hafer ist leicht verdaulich. Zur Herstellung von Brot ist er jedoch kaum geeignet, da er nur geringe Klebeeigenschaften hat.

Ein überwiegender Teil wird jedoch an Pferde, Rinder oder Geflügel verfüttert.

In der Naturheilkunde wird dem Hafer eine heilende Wirkung nachgesagt.

Im Mittelalter war Haferbier ein beliebtes Getränk. Heuer gibt es viele verschiedene vegane Haferdrinks als Alternative zu Kuh- oder Sojamilch.

Zusätzlich ist Hafer ein beliebtes Lebensmittel in der Säuglings- und Kleinkinderernährung.