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Weltacker Blog : Frühling!

Mittlerweile sprießt und gedeiht es schon fast überall auf dem Weltacker. Mit den Eisheiligen konnten wir endlich richtig mit dem Pflanzen und der Aussaat loslegen. Das heißt, auch die empfindlicheren Kulturen, die die nächtliche Kälte nicht gut vertragen, haben ihren Weg aus der Voranzucht im Gewächshaus auf den Acker gefunden.

Wer bei der Bantam-Aktion am 20. Mai dabei war, hat schon gesehen, dass der Reis und die Baumwolle gepflanzt sind und vielleicht selbst in der gemeinsamen Pflanzung  Hand angelegt und Mais eingesetzt. Darauf folgten die Erdnüsse, die leider in diesem Jahr eine schlechte Keimrate hatten. Es sind gar nicht genügend Zöglinge da, um die Fläche zu füllen. Von allem anderen haben wir allerdings zum Glück mehr als genug. Die Sonnenblumen, von denen es drei verschiedene Sorten gibt, sind in der Voranzucht sehr gut aufgegangen und auch schon gut angewachsen. Außerdem haben wir die Zuckerhirse eingesetzt, die nun als Ersatz für Zuckerrohr auf der hintersten Parzelle steht. Im vorderen Teil des Ackers kann man auch schon die Yams-, Süßkartoffel- und Tomatenpflanzen bestaunen.

Neben den Pflanzungen haben wir auch sehr viel ausgesät. Unsere längste Parzelle, die Sojabohnen, stecken in der Erde und keimen nach der Bewässerung wie wild. Außerdem sind die Zuckererbsen, schwarze Kichererbsen, Kuhbohnen (beide haben wunderschönes Saatgut) und die Millet- und Sorghum-Hirsen an ihrem Platz und wachsen fröhlich vor sich hin.

Bei den Temperaturen in den letzten zwei Wochen kann man allem förmlich beim Wachsen zusehen und es macht total viel Spaß morgens bei Sonnenschein auf den Acker zu kommen und wieder einen neuen Keimling oder eine Blüte zu entdecken. Hitze heißt für uns aber auch viel zu Bewässern. Gerade die Jungpflanzen müssen erstmal Wurzeln außerhalb ihres Ballens bilden um das Topfmilieu zu verlassen und trocknen schnell aus. Aber auch die Saat muss erst ausreichend Wurzelwerk bilden, um in tiefere Schichten der Erde durchzudringen, bei denen ein konstanterer Feuchtegrad vorhanden ist.

Am letzten Dienstag wurde uns die Bewässerung  durch ein kräftiges Gewitter mit Starkregen und Hagel abgenommen. Wir hatten das große Wildschutznetz zum Hacken auf einer Seite weggenommen und waren nicht schnell genug, um es vor dem Regen wieder aufzudecken. So konnten wir ganz gut vergleichen, wo der Hagel mehr Schaden anrichtet. Eigentlich hatten wir auf die abgedeckte Seite getippt, allerdings haben sich die Hagelkörner, nachdem sie auf dem Netz hin- und hergehüpft sind, wie in Schüsseln im Netz gesammelt und die darunterliegenden Pflanzen zerdrückt. Die Süßkartoffelblätter haben nun auch einige Löcher und zeitweise war der komplette Acker unter Wasser. Es kam so viel Regen, dass uns die Holzschnitzel auf den Wegen verschwemmt wurden und sich auf dem Acker richtige Erosionsrinnen gebildet haben. Die jungen Leinpflänzchen lagen nach der Flut einfach platt im Matsch. Zum Glück war der Schreck allerdings größer als der Schaden und wir konnten auch in Berlin-Marzahn einmal Nassreisanbau ausprobieren!

Alle Fotos von Fabienne Buchmann