Grelles, weißes Licht traf ihre Augen und blendeten sie und ein unbekannte lautes Donnern erfüllte die Luft als die seltsamen Maschinen auf ihren großen schwarzen Rädern durch die abendliche Ruhe rollten. Türen knallten. Menschen liefen durcheinander. Vater hielt ihre Hand.
Eine Gruppe von weißen Männern die aus den Maschinen gestiegen waren trotten schwerfällig auf sie zu und traten dabei Farne platt. Einer von ihnen, ein großer und besonders dicker Mann führte die Gruppe an. Ihre Gesichter erschienen ihr zu flach und zu fremd um darin etwas erkennen zu können, doch sie wusste dass die Männer nicht freundlich waren. Ihr Vater schien es auch zu wissen den er umklammerte seinen Speer.
Häuptling Nak trat zwischen ihnen hervor und stellte sich mutig den Männern entgegen. Sie begannen sich zu unterhalten. Der dicke Fremdling redete in seiner harten Sprache auf Häuptling Nak ein und wedelte mit einem strahlend weißen Papier in der Luft herum.
Er schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Fremde redete noch lauter bis er fast schrie. Wieder schüttelte der Häuptling den Kopf. Der Fremde brüllte und hielt dem Häuptling plötzlich etwas silbernes an den Kopf.
Ihr Vater trat vor und hob warnend seinen Speer. Für einen Moment schien die Welt zu verharren, dann ging alles ganz schnell.
Die Farbe rot bohrte sich in ihr Bewusstsein. Rot wie das spritzende Blut ihres Vaters der ihr Beschützer gewesen war und rot wie die Flammen die den Wald aufrassen der ihre Heimat gewesen war.
Schreiend und tränen überströmt fuhr sie aus dem Schlaf hoch.
„Nahla!“ rief eine Stimme. Sie schlug die Augen auf. Über ihr stand Tutak, und musterte sie besorgt. „Fehlt dir was?“ fragte er sanft. „Mir geht es gut“ allmählich kam sie wieder zu Atem. „Dann komm, die Sonne steht schon hoch“ er wartete auf sie während Nahla sich sich auf die Füße wuchtete.
Im Nebenraum kamen ihr ihre Nalu und Mikai entgegen. Sie lachten und kreischten und rannten um sie herum. Nahla lächelte und nahm ihre beiden ältesten an der Hand. Ihre kleinen Finger waren zerbrechlich wie Stöckchen und ihre Wangen waren eingefallen. An ihren dürren Körpern stach jede Rippe hervor.
Durch die offene Seite der Holzhütte konnte sie nach draußen sehen. Auf den den Beete arbeiteten die Männer ihres Stammes um die Nahrung anzubauen die ihr Stamm so dringend benötigte. Weiter hinten arbeiteten Männer auf riesigen Feldern um die dicken, weißen Leute zu ernähren die weit weg von hier lebten. Von dem lebendigen, grünen Dschungel der einmal hier gewesen war konnte man nichts mehr erkennen. 2000 m² hatten man ihnen zurück gelassen um Nahrung anzubauen, ihre Tiere unterzubringen und Hütten zu bauen. 2000 m², das war viel für einen einzigen Menschen, aber es war nicht genug um einen ganzen Stamm zu ernähren wie die letzten Jahre gezeigt hatten. Erschöpft legte sie eine Hand auf ihren stark geschwollenen Bauch. Sie spürte die Bewegungen in seinem inneren und fragte sich was die Zukunft bringen würde.
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