„Der Agrarindustrie die Stirn bieten!“
Unter diesem Motto trafen sich am vorigen Samstag 33.000 Menschen auf dem Washingtonplatz am Hauptbahnhof, um gegen die Agrarpolitik ein Zeichen zu setzen und für ökologischere, tiergerechtere und kleinbäuerliche Reformen in der Landwirtschaft zu demonstrieren. Um 11:30 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. Angeführt wurde die Demonstration von ca. 160 Traktoren teilnehmender Bauern aus ganz Deutschland, die laut hupend durch die Berliner Innenstadt fuhren. Ziel des knapp zweistündigen Marsches, der von Trommelschlägen und Kochtopflärm begleitet wurde, war das Brandenburger Tor. Dort wurden die Demonstranten mit Livemusik, heißer Suppe und Vorträgen verschiedener Organisationen und Personen empfangen. Nicht wenige der Teilnehmer hatten sich als Hühner, Schweine, Kühe und Bienen verkleidet, aber auch Imkerschleier waren häufig zu sehen. Auch das Berliner Büro der Zukunftsstiftung Landwirtschaft war mit seinem Save-Our-Seeds-Banner mittendrin.
Nachdem sich so langsam die Reihen vor der Showbühne lichteten ging es um 15 Uhr mit dem traditionsreichen Supp’n Talk in der Heinrich-Böll-Stiftung weiter. Neben der wärmenden Suppe gab es hier rund 30 Kurzvorträge in denen sich diverse Projekte, Organisation und Initiativen präsentieren konnten. Auch hier war das Projekt 2000m²-Weltacker vertreten. Eine Präsentation und ein gutbesuchter Informationsstand brachten das Projekt einem breiten Publikum näher. Ein Highlight des Supp’n Talks war die Podiumsdiskussion zwischen dem konventionellen Bauer Willi und dem Biobauer Sepp Braun. Während das Publikum interessiert lauschte, diskutierten die beiden Landwirte über bedeutende landwirtschaftliche Themen. Sie äußerten sich zu Themen wie Glyphosat und Technisierung in der Landwirtschaft zur Arbeitskräfteeinsparung. Ebenfalls wurde die Wirtschaftlichkeit von Biobetrieben im Vergleich zu konventionellen Höfen thematisiert. Es wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede festgestellt und Ratschläge angenommen.
Wir blicken zurück auf einen sehr gelungenen, informativen Samstag und freuen uns jetzt schon auf die „Wir haben es satt“- Demo 2019!