Diese Frage konnten wir im letzten Jahr eindeutig mit ja beantworten. Die Pflanzung unserer Tomaten auf dem Weltacker in Pankow war Anlass für mich, noch einmal Rückblick zu halten auf die letzte Saison. Ein vollsonniger Standort, ausreichende Düngung, Wasserversorgung und ein gesunder Boden sind natürlich die wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Tomatenkultur, nicht nur im Freiland.
Die Sorte macht’s aus
Um dem Befall mit der gefürchteten Krautfäule vorzubeugen spielt im Freiland auch die Sortenauswahl eine wichtige Rolle. Wir haben auf unserem Weltacker 2018 die Sorten „Dorenia“, „Prima Bella“, „Prima Vera“ und „Schönhagener Frühe“ angebaut. Die Spitzensorte 2017 war „Dorenia“, eine Sorte aus der biologischen Sortenentwicklung des Kultursaat e.V. Aus der Züchtungsarbeit des Kultursaat Vereins sind in den letzten Jahren sehr viele interessante Neuzüchtungen für den Bio Anbau hervorgegangen, die ich als langjähriger Bio Gemüse Anbauer ehrlichen Herzens empfehlen kann.
Der Vertrieb des Saatguts erfolgt über die Bingenheimer Saatgut AG, die uns jedes Jahr Saatgut für unseren Weltacker zur Verfügung stellt. Mehr Informationen zur Züchtungsarbeit und zum Saatgutsortiment findet ihr unter www.kultursaat.org und www.bingenheimersaatgut.de. Die Sorte Dorenia hat mit einer sehr langen Gesundheit der Früchte und des Laubs überzeugt, aber auch die „Schönhagener Frühe“ vom Dreschflegel ( www.dreschflegel-saatgut.de ) hat sehr lange durchgehalten.
Homoöpathie im Garten
Unterstützt wurde die Pflanzengesundheit aber nicht nur durch die Resistenz der Sorten sondern auch durch homöopathische Behandlung. Ich experimentiere seit einigen Jahren mit homöopathischen Mitteln im Garten, mit vielversprechenden Ergebnissen. Zu Beginn der Saison haben wir die Tomaten mit „Biplantol“ behandelt, einem homöopathischen Pflanzenstärkungsmittel das ich in den letzten Jahren erfolgreich bei vielen verschiedenen Kulturen angewendet habe.
Mit zunehmendem Befall mit Krautfäule haben wir zu Cuprum metallicum in der Potenz C30 gewechselt. Die Bezeichnung C30 gibt den Grad der Verdünnung der Ausganssubstanz an; C30 bedeutet, dass die Ausganssubstanz Kupfer dreißig mal hundertfach verdünnt wurde. Im Arzneimittel ist dadurch keine Ausgangssubstanz mehr enthalten. Trotzdem gibt es eine Wirkung, wie sich 2017 auf unserem Weltacker sehr anschaulich gezeigt hat. Das letzte Jahr mit seinen überdurchschnittlich hohen Niederschlägen war sehr gut geeignet um die Wirksamkeit eines Mittels zu testen, denn das Risiko des Krautfäulebefalls steigt mit der Menge an Regen der auf die Tomatenpflanzen fällt. Deshalb werden in unserer Region Tomaten nach Möglichkeit im Gewächshaus angebaut.
Herantasten an das richtige Mittel
Zufrieden bin ich mit den Ergebnissen aber noch nicht. Die Anwendung des Mittels hat mehr zu einer Verschleppung der Symptome, als zu einer wirklichen Heilung geführt. In den letzten Wochen mussten wir die Behandlung wöchentlich durchführen um den Befall noch eine Weile aufzuhalten. Die unbehandelte Nullvariante, die für eine wissenschaftliche Auswertung erforderlich ist, war mehrere Wochen früher völlig krank und für eine Ernte unbrauchbar, befand sich aber sechzig Kilometer entfernt in meinem Hausgarten und kann daher nicht wirklich als Vergleich dienen.
In diesem Jahr werden wir ein anderes vielversprechendes Mittel testen und auch die Nullvariante wird auf unserem Acker in Pankow sein. Um wirklich eindeutige Ergebnisse zu bekommen, haben wir neben der „Dorenia“ zwei wesentlich weniger resistente Sorten angebaut. Es bleibt also spannend!
Denen die sich näher mit dem Thema „Homöopathie für Pflanzen“ beschäftigen möchten empfehle ich das gleichnamige Buch von Christiane Maute.