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ASA Indien: Tägliche Routine in Navdanya

Die Zeit vergeht so schnell, bald sind wir schon länger als einen Monat hier! Jeden Tag lernen wir neue Dinge. Entweder morgens auf den Feldern oder auf dem Campus, nachmittags während einer der Lerneinheiten oder in dem wir uns einfach mit den anderen Teilnehmern unterhalten und Bücher lesen. Zur Zeit sind wir acht “Bijaks” (Samenretter in Hindi), die aus Indien, Europa und den Vereinigten Staaten kommen und von unterschiedlichem Hintergrund und Alter sind. Auf der Navdanya Farm selbst gibt es ungefähr 20 Leute, die das ganze Jahr über hier arbeiten.

Zitronengras-Tee wird für die Frühaufsteher zubereitet, aber das erste Treffen des Tages ist um 8 Uhr beim Frühstück, das hauptsächlich aus Reis, einem Dal (einer Art Suppe aus Hülsenfrüchten) und Früchten besteht. Die Mangos waren reif, als wir Anfang August ankamen, im Moment bekommen wir normalerweise Bananen. Manchmal überraschen uns die Köche mit Pfannkuchen oder Porridge.

Um 9 Uhr startet der Morgenkreis, in dem wir den Tag mit einem kurzen Lied beginnen, uns ein Zitat anhören und uns auf den Tag vorbereiten, indem wir zum Beispiel ein Spiel spielen. Ankündigungen oder Updates werden hier ebenfalls diskutiert. Danach räumen wir die Gemeinschaftsräume auf, bevor wir um 10 Uhr morgens anfangen zu arbeiten. Bis jetzt haben wir Reis- und Hirsefelder, den Kräutergarten und den Campus gejätet. Außerdem haben wir Basilikumblätter und Mais geerntet. Während der Monsunzeit gibt es nicht mehr viel zu tun, alle Pflanzen wachsen, die Erntezeit für die meisten Pflanzen beginnt erst Ende September!

Der Pavillon im Regen: Hier findet der Morgenkreis statt sowie zahlreiche Disskussionen

Die Morgenarbeit wird durch die Teepause um 11 Uhr unterbrochen, zu der natürlich auch Chai-Tee (mit Kardamom und Milch zubereiteter Schwarztee) gehört, dem die meisten Menschen Zucker hinzufügen. Um 13 Uhr wird das Mittagessen serviert, meist ein Salat aus Sprossen und Gurken, Reis, Dal, Gemüseeintopf und Chapati (diese runden, leichten und flachen Brote).

Teepause zwischen den Pflanzen

Um 15:30 Uhr sind wir alle bereit für die Nachmittagssitzung, in der wir zum Beispiel über Kompostierung, natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel, Heilkräuter oder Bodenfruchtbarkeit sprechen. Es macht einen sehr neugierig auf die Pflanzen, die uns umgeben, sie haben alle ihre eigenen Eigenschaften. Westliche Gesellschaften scheinen diese leider vergessen zu haben!

Mischen von Kuhdung, Jaggery (asiatischer, unraffinierter Zucker) und Mehl aus Hülsenfrüchten: Die ersten Schritte, um einen sehr nahrhaften Dünger herzustellen

Nach einer Teepause spielen die meisten Leute Volleyball, eine sehr schöne Art, die Mitarbeiter Navdanya’s kennenzulernen. Das Abendessen wird zu 20 Uhr zubereitet und ist dem Mittagessen sehr ähnlich (also: sehr gut, sättigend, scharf und würzig!).

Der größte Teil der Lebensmittel wird auf der Farm produziert und zubereitet, nur das Salz wird eingekauft. Man braucht sich hier keine Gedanken darüber zu machen, woher das Essen kommt. Navdanya verwendet keine chemischen Düngemittel oder Pestizide. Die Milch stammt von drei Kühen, die hier auf dem Hof leben. Fleisch gibt es keines. Genau zu wissen, woher das Essen kommt, ist so ein gutes Gefühl. Die beste Art sicherzugehen von wo es kommt, ist, es selbst anzubauen. Warum nicht zu Hause in der Küche damit anfangen? Wie wäre es mit Tomaten aus selbst gesammelten Samen oder mit einer Kräuterpflanze?

Frisch geernteter Mais

Der letzte Brief aus Indien