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Kleiderwandel auf dem Acker

Unsere Kleidung wächst auf dem Acker! Das klingt merkwürdig, stimmt aber: weltweit wird auf über 35 Mio. Hektar Baumwolle angepflanzt. Dafür werden nicht nur Unmengen von Wasser, Dünger und Pestizide eingesetzt, 85% aller Baumwolle ist gentechnisch verändert. Die Umweltbilanz der Faser, aus der unsere T-Shirts, Jeans und sonstige Kleidung besteht, ist also immens. Um darüber zu informieren und gleich für bessere Ressourcennutzung aktiv zu werden, veranstalteten wir am Samstag auf unserem Weltacker einen Workshop zum Thema Gentechnik im Baumwollanbau und gemeinsames Kleidertauschen.

 

 

Der Schatten meines T-Shirts: Workshop

Beim Begriff Gentechnik denken die Meisten an Mais. Dass aber 64% der Baumwolle (2016) weltweit gentechnisch verändert ist, wissen die Wenigsten. Sophie Hamm, Trainerin für Agrarpolitik und Zukunftsperspektiven, erklärte uns in ihrem Workshop, welche sozialen und gesundheitlichen Probleme und Umweltschäden dadurch entstehen.

 

Die Ökobilanz von Baumwolle ist riesig: für ein einziges T-Shirt werden 2000 Liter Wasser verbraucht. Die ca. 250g Baumwolle für ein Shirt wird bis zur Ernte außerdem 20 Mal mit Pestiziden gespritzt- das geht nur, weil die Pflanzen gentechnisch gegen das Gift immun gemacht wurden. Die Person, die das Kleidungsstück später kauft, trägt dann die Spritzmittel direkt auf der Haut. Auch die Bäuer*innen leiden unter der Gentechnik-Baumwolle: Da Gen-Saatgut oft patentiert ist und jedes Jahr neu gekauft werden muss, verschulden sich die Landwirte bei großen Konzernen. Baumwolle fördert also oft die Armut derjenigen, die sie herstellen.

 

Umweltschutz durch Kleidertausch!

Um ein Zeichen zu setzen gegen all diese Probleme, die der konventionelle Baumwollanbau weltweit hervorruft, und um bewusster mit unseren endlichen Ressourcen umzugehen, haben wir am Samstag auch einen Kleidertausch veranstaltet. Alle brachten einige Kleidungsstücke mit, die sie selbst nicht mehr anziehen, aber die ein zweites Leben verdienen. Dafür fand der ein oder andere unter den Klamotten ein neues Lieblingsstück. Wer seine alten Klamotten ein bisschen aufpeppen wollte, der konnte beim Batik-Stand farbenfrohe Must auf langweilige Stoffe zaubern.

Am Ende unserer Kleidertauschparty gingen viele Besucher mit alten neuen Stücke für ihren Kleiderschrank nach Hause. Was aber alle mitgenommen haben ist das Wissen: Ressourcenschutz kann einfach sein und richtig Spaß machen!