Neben den Kulturen die wir angebaut haben, hat unser Weltacker noch einige andere kulinarische Raritäten zu bieten, zum Beispiel Nachtkerzenwurzeln. Die meisten Ackerwildkräuter sind essbar, die wenigen giftigen sollte man gut kennen, wenn man mit solchen Pflanzen experimentieren will.
Die Nachtkerzenwurzeln sind nebenbei angefallen, beim Abräumen des Milpa Beetes. Mit rund 200 g kein besonders großer Beitrag für die Welternährung, aber eine interessante Abwechslung.
Die Wurzeln waren sehr stark verzweigt und angefressen von Drahtwürmern, ein Problem das nach dem Umbruch von langjährigen Wiesen besonders stark auftritt. Zum Schälen überhaupt nicht geeignet, ist aber auch nicht nötig. Gründlich gewaschen und dann geschabt, um die feinen Seitenwurzeln zu entfernen ist völlig ausreichend, spart auch bei anderem Wurzelgemüse viele Abfälle.
Mit Öl und Zwiebeln kurz angedünstet und dann mit Süßkartoffeln und roten Linsen zu einem Curry gekocht – fertig ist ein leckeres Abendessen. Die Garzeit der Zutaten ist etwas unterschiedlich, die Wurzelscheiben brauchen am längsten. Wem das zu heikel, ist alles in einem Topf zu garen, kann natürlich auch Linsen, Süßkartoffeln und Wurzeln extra zubereiten und am Ende zusammenbringen. Öl, Chili, Currypulver und Kurkuma bringen richtig viel Geschmack in das Ganze. Die Nachtkerzenwurzeln alleine erinnern an Pastinaken.
Wenn ihr keine Nachtkerzen in eurem Garten habt, dann nehmt einfach Pastinaken, Wurzelpetersilie, Sellerie oder Möhren, die lassen sich genauso mit vielen anderen Gemüsesorten und Hülsenfrüchten kombinieren. Nachtkerzen lassen sich auch anbauen. Man erntet übrigens nur die einjährigen Wurzeln, wenn die Pflanzen im zweiten Jahr anfangen zu blühen, sind die Wurzeln holzig!
Viel Spaß beim Experimentieren wünscht euch Gerd