Bei der von Save our Seeds (SOS) organisierten Aktion „Samba für die Vielfalt“ auf der Wir haben Agrarindustrie satt-Demo tanzte am 19.01.2019 eine bunte Gruppe aus kostümierten Demonstrant*innen – begleitet von Trommelwirbeln der Berliner Percussion-Band Bloco Explosão – für eine Landwirtschaft ohne Gentechnik und Pestizide.
Die liebevoll gestalteten Masken, Kostüme und Fahnen wurden von vielen fleißigen Händen bei der von der Slow Food Youth in Kooperation mit SOS organisierten jährlichen „Schnippeldisko“ am Vorabend der Demo beim SOS-Kostümschneider-Workshop selbst gebastelt, gestaltet und genäht.
Die Samba-Organisatorin Mareike Imken von Save our Seeds möchte mit dieser Aktion deutlich machen: „Wir haben die Wahl! Wir können Vielfalt auf dem Acker fördern: mit unserer Politik, mit unserem Einkauf, mit naturnahen Anbaumethoden. So kommen bedrohte Arten, wie die Feldlerche, der Feldhase, Bestäuberinsekten wie die Wildbienen und anderen Nützlinge zurück auf den Acker!“
In einer Straßentheaterszene tanzten durch Monokulturen heimatlos und hungrig gewordene Bienen, Marienkäfer und andere Ackerbewohner für eine Wende in der Agrarpolitik.
„Saatgutmultis und Agrarchemiekonzerne wie Bayer/Monsanto zementieren mit dem Verkauf von Pestiziden und der Entwicklung von gentechnisch verändertem Saatgut die industrielle Landwirtschaft“ schimpfte die Organisatorin Mareike Imken. Ein Rückblick auf die „Errungenschaften“ der alten Gentechnik zeige bereits: mit Gentechnik erzeugte herbizidresistente und mit Insektengiften ausgestattete Ackerpflanzen, patentiertes und hybrides Saatgut machen die Landwirtschaft trostlos. Also Monokulturen und ausgeräumte Landschaften so weit das Auge reicht.
Neue gentechnische Erfindungen machen alles nur noch schlimmer, führt Mareike Imken weiter aus. Mit der neu entdeckten „Genschere“ CRISPR-Cas vervielfachten sich die gentechnischen Manipulationsmöglichkeiten. Mit sogenannten Gene Drives sollen gentechnisch veränderte Eigenschaften zu 100% an alle Nachkommen einer Tier- oder Pflanzenart weitervererbt werden. Die natürlichen Vererbungsregeln werden hierbei ausgehebelt und gentechnische Kettenreaktionen in der Natur in Gang gesetzt.
Save our Seeds hält das für einen Irrweg. Um den Einsatz dieser Technologie auf das Labor zu begrenzen, fordert die Initiative ein weltweites Moratorium für die Anwendung der Technologie in der Natur.
Wer mehr über Gene Drives erfahren will, ist herzlich zum Drink&Talk am 6. Februar 2019 von 18 – 20 Uhr in der Bar St. Oberholz in der Rosenthaler Straße 72a, Berlin eingeladen.
Mehr Informationen unter: https://www.saveourseeds.org/termine.html