Nur einen Steinwurf von der Stadt Luxemburg entfernt, im kleinen Örtchen Kockelscheuer, liegt das luxemburgische 2000 m2-Feld am „Haus von der Natur“. Das gemeinsame Projekt des Instituts für biologische Landwirtschaft an Agrarkultur (IBLA), der Stiftung „Natur&Umwelt“ und der Firma „Co-labor“ wird vom Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung in Luxemburg finanziert. Gemeinsam beackern die Projektpartner die Fläche und machen sie in verschiedensten Veranstaltungen für die Öffentlichkeit begehbar.
Der luxemburgische Weltacker wird biologisch bewirtschaftet und stellt die Verhältnisse in Luxemburg dar, denn auch in Luxemburg stehen jedem Einwohner Luxemburgs 2000 m2 zur Verfügung, jeweils zur Hälfte ackerbaulich und als Dauergrünland genutzte Fläche. Dabei haben die Ernährungsgewohnheiten nicht nur einen großen Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung, sondern auch auf Boden, Luft und Wasser.
Aktuell spielt die landwirtschaftliche Produktion für die direkte menschliche Ernährung nur eine geringe Rolle in Luxemburg. Daher soll das Projekt „2000 m2 für unser Essen“ den Wert des Obst-, Gemüse- und Feldfruchtanbaus für die Ernährungskultur verdeutlichen. Das bedeutet: Äpfel und Birnen statt Mango und Kiwi. Linsen, Erbsen und Soja aus regionalem Anbau statt Kichererbsen aus subtropischen Gebieten. Ein saisonaler, vielfältiger Genuss wäre auch auf Basis von in der Großregion produziertem Obst und Gemüse möglich.
Die Tierhaltung ist für die luxemburgische Grünlandregion sehr wichtig und stellt ein wesentliches Bindeglied zur Agrarkultur dar, denn die Fruchtbarkeit des Bodens wird durch die maßvoll eingebrachten organischen Dünger aus der Tierhaltung besonders gefördert. So liefern Hühnermist, Schweinegülle und Kuhdung als eingebrachter Dünger auf den Feldern einen wichtigen Beitrag, um Stickstoff und andere Nährstoffe im landwirtschaftlichen Kreislauf zu halten und mineralische Dünger überflüssig zu machen. Daneben steigt das Angebot an pflanzlichen Düngern aus der Lebensmittelindustrie, welche in Kombination mit Gründüngung und einer angepassten Fruchtfolge ebenfalls für die Nährstoffversorgung der Kulturen ausreichen.
Das luxemburgische Projekt „2000 m2 für unser Essen – Projekt zur Förderung einer nachhaltigen Agrar- und Esskultur“ soll das Bewusstsein für die Anbauflächen schaffen, die für die Produktion von Nahrungsmitteln zur Verfügung steht, zum Nachdenken über die eigenen Ernährungs- und Konsumgewohnheiten anregen und über regionale, nachhaltige Landwirtschaft informieren.