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Besuch aus Beijing

Besuch aus Beijing: Prof. Li Yue, Dr. Eva Sternfeld, Benny Haerlin, Prof. Dong Hongmin, Rita Merkle

Hoher Besuch am Wochenende: Die Professorinnen Li Yue und Dong Hongmin (Nachname vor Vorname ist die Regel in China) von der chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften in Beijing beendeten ihre vom Deutsch-Chinesischen Agrarzentrum organisierte, viertägigen Studienreise zum Thema Klima und Landwirtschaft nach Besuchen bei führenden Agrarforschungseinrichtungen und Instituten in Deutschland mit einem Rundgang über den Weltacker.

Wir haben unseren besten grünen Tee herausgekramt und uns mit den beiden Wissenschaftlerinnen intensiv darüber unterhalten welch fundamentalen Wandel die Landwirtschaft hierzulande und auch in China vor sich hat. Frau Dong Hongmin ist stellvertretende Direktorin des Instituts für Umwelt und Nachhaltigkeit der Akademie. Den neuen Generalsekretär der Welternährungsorganisation Qu kennt sie noch aus Studienzeiten. Er werde den Kurswechsel der FAO gewisslich in Richtung Nachhaltigkeit fortsetzen, meinte sie. „Agrarökologie ist schließlich eine Erfindung aus China,“ setzte Professor Li hinzu und lächelte, „seit über 5000 Jahren!“ Beide sind auch Expertinnen im International Panel on Climate Change IPCC.

Frau Li war auch die erste Besucherin, die auf Anhieb unsere Baumwoll- und Erdnusspflanzen identifizierte, obwohl sie noch nicht einmal blühen. Baumwolle ist ihr Spezialgebiet. Eine stilisierte Baumwollkapsel ziert auch die seidene Krawatten, die die beiden Damen Frauke und mir als Gastgeschenke mitbrachten. Wir revanchierten uns mit etwas Biosaatgut direkt vom Weltacker in Pankow. Das Flächenbuffet und unsere neue Bodenstation gefielen den beiden Professorinnen besonders. Fruchtbarer Boden (im China gibt es etwa 800 m² Ackerland pro person) ist knapp und wertvoll. Der Pestizideinsatz, berichtete Prof. Dong, gehen mittlerweile stetig zurück. Nun machen wir uns schon vorsichtige Hoffnung darauf, dass in einiger Zeit vielleicht auch in Beijing ein Weltacker entstehen könnte. Ein wenig Chinesisch spricht unsere Webseite ja bereits. 2000 m² sind etwas mehr als 3 chinesische Mu. Mit einem Feld dieser Größe wirtschaften viele Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und ernähren damit die ganze Familie.