Wenn wir von Weizen sprechen, meinen wir eigentlich eine von vielen verschiedenen Spezies in der Gattung Triticum. Triticum gehört zu den Süßgräsern (Poaceae). Bedeutsam sind heute eigentlich nur noch fünf Weizenarten: der Weichweizen (Triticum aestivum), der mit diesem eng verwandte Dinkel (Triticum aestivum subsp. spelta), der Hartweizen (Triticum turgidum subsp. durum), der Emmer (Triticum turgidum subsp. dicoccum) sowie das Einkorn (Triticum monococcum). Außerdem wird häufig auch noch der Triticale zu den Weizen gestellt. Triticale ist ein Hybrid aus Weizen und Roggen. Alle Weizen sind das Produkt teilweise wiederholter Genverdopplungs- und Hybridisierungsprozesse.
Weizen ist eine der ältesten Kulturpflanzen. Er wird seit mindestens 10.000 Jahren angebaut. Die ältesten Weizen sind Einkorn und Emmer. Wie alle Getreide hat auch der Weizen im Prozess der Domestizierung seine Fähigkeit eingebüßt, sich selbst fortzupflanzen. Seine Ähren haben sich so verändert, dass seine Samen nicht mehr ausfallen. Nicht nur die Menschen können nicht ohne das Getreide, auch das Getreide kann nicht mehr ohne den Menschen überleben. Wie genau die Domestizierung des Weizens verlief, ist noch nicht abschließend geklärt. Es scheint jedoch so, dass die fruchtbarsten Erklärungsversuche diesen Prozess nicht mehr als zielgerichtetes Handeln des Menschen verstehen, sondern vielmehr als einen co-evolutionären Prozess. Beide Spezies – Mensch und Weizen – hätten sich demnach aufeinander zu entwickelt.
Von seiner Heimat im Länderdreieck Israel/Palästina-Türkei-Iran hat sich der Weizen mit Hilfe des Menschen in weite Teile der Welt verbreitet. Er wächst heute auf über 200 Millionen Hektar. Neben Mais und Reis ist Weizen unsere wichtigste Quelle für Kohlenhydrate. Angebaut wird er jedoch auch als Viehfutter, zur Ethanol-Produktion sowie für die Produktion von Stärke.
Auf dem Weltacker bauen wir Weizen auf 279 m² an. Neben Winter- und Sommerweizen zeigen wir auch das inzwischen selten gewordene Einkorn.