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Pflanze der Woche: Gartenbohne

Eine bedeutsame Hülsenfrucht auf unserem Weltacker ist die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris). Bekannt ist sie außerdem unter den Bezeichnungen Grüne Bohne, Schnittbohne oder österreichisch Fisole und gehört zu einer Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae). In der Regel wird bei Betrachtung dieser Kultur in Stangen- und Buschbohnen unterschieden.

Dabei verrät schon der Name der Stangenbohne, dass diese in die Höhe wächst. Sie wächst linkswindig an einer Stütze empor und erreicht eine stolze Wuchshöhe von zwei bis vier Metern. Die Buschbohne dagegen wächst breitflächig über den Boden, windet nicht und wird lediglich 30-60cm groß.

Wenn wir auf die Geschichte der uns vertrauten Gartenbohne zurückblicken, schauen wir in die Zeit um 6000 v .Chr., ins südamerikanische Peru. Von dort stammen die ältesten bekannten Funde der Phaseolus aborigineus, der dort heimischen und als Wildform der Gartenbohne vermuteten Kultur. In der präkolumbianischen Zeit erlangte die Gartenbohne in Süd- und Mittelamerika an großer Bedeutung, im Anbau zusammen mit Mais und Kürbis als sogenannte Milpa stellte sie neben diesen die wichtigste Nutzpflanze dar. In früherer europäischer Literatur kommt die Gartenbohne immer wieder als wichtiges Grundnahrungsmittel der Indianer zur Sprache und auch bei den Inka galt sie als Ernährungsgrundlage, hauptsächlich der der unteren Bevölkerungsschichten, während die oberen die Mondbohne vorlieb nahmen. Seit dem 16. Jahrhundert wird sie schließlich auch in Europa angebaut.

Mais, Kürbis und Bohnen – der Versuch, eine Milpa anzubauen…

Auch heute noch gewährleistet die Bohne die Grundversorgung in Mittel- und Südamerika, denn neben der Kochbanane und Maniok, welche zwar effiziente Energielieferanten sind aber keinen hohen Eiweißgehalt aufweisen, weist die Bohne einen beträchtlichen Wert an eben diesem auf. Die primären Anbauländer für grüne Bohnen liegen dennoch im asiatischen Raum, beispielsweise in China, Indonesien und Indien. In ihren Herkunftsländern und in Afrika gilt die Bohne als wichtigste Nahrungspflanze der kleinbäuerlichen Landwirtschaft.

Auch hierzulande sprechen die Bedingungen keineswegs gegen den Anbau der Buschbohne. Diese gedeiht auf geradezu jedem gärtnerisch genutztem Boden. Im besten Fall sollte der Boden mittelschwer, gut durchlüftet und locker sein und einen hohen Humusgehalt aufweisen. Ausreichend Feuchtigkeit des Bodens sollte für ein erfolgreiches Wachstum vorhanden sein, Nässe und Bodenverdichtung allerdings vermieden werden. Ein idealer Standort für den Anbau sollte nach Möglichkeit windfrei sein.

Aussicht auf eine reiche Ernte – auch in Deutschland

In der Küche findet die Gartenbohne durch ihren hohen Roheiweißgehalt eine große Bedeutung, vor allem in der fleischlosen Ernährung. Sie weist nach der Sojabohne sogar den zweithöchsten Proteingehalt der Nahrungspflanzen auf. Bei der Verwendung in Speisen sollte unbedingt beachtet werden, dass die rohen Hülsen und Bohnen Lektine enthalten, welche für den Menschen giftig sind. Diese werden durch das Kochen zerstört, weshalb sie im gekochten Zustand unbedacht und vielseitig verarbeitet werden können.

Welch eine Vielfalt an Farben! – Jedoch nicht um bedenkenlos hineinzubeißen
(Bild von natureconcept auf Pixabay)

Fun-Facts:

Die Bohne dient nicht ausschließlich der Ernährungsversorgung, sie ist auch traditionell verankert. So wurde früher am Dreikönigstag eine Bohne im Kuchen versteckt, welche den glücklichen Finder zum Bohnenkönig kürte. Sie gab zudem, genutzt als Spielstein, dem sogenannten „Bohnenspiel“ seinen deutschen Namen und der VERN e.V. ernannte die Gartenbohne zum Gemüse des Jahres 2004.

Informative Ergänzungen zur Gartenbohne findet ihr außerdem hier: