Hirse oder auch Sorghum ist ein in Europa weniger bekanntes Getreide. Dabei ist es nach Weizen, Reis, Mais und Gerste das wichtigste Getreide weltweit. Einige Sorten der Art Sorghum bicolor sind stark zuckerhaltig und werden deshalb Zuckersorghum oder Zuckerhirse genannt.
Sorghum stammt ursprünglich aus Indien, wo es vermutlich schon vor 4.000 Jahren angebaut wurde. Von dort kam die Kultur nach Ostafrika, wo sie weiter gezüchtet wurde. Die Art ist resistent gegen Trockenheit, weshalb sie gerade in trockenen Regionen eine beliebte Feldfrucht ist.
Wie alle Getreide gehört die Zuckerhirse zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Im Aussehen ähnelt sie dem Mais, allerdings bildet Sorghum keinen Kolben als Fruchtstand, sondern eine lockere Rispe, in der sich die Körner ausbilden. Diese Körner (auch Karyopsen genannt) sind rund und können, je nach Sorte, weiß, gelb oder rötlich gefärbt sein.
Der Sorghum-Anbau ist nicht nur für die Ernährung von Menschen relevant. Die Pflanze wird auch als Tierfutter, für Fasern und für die Ethanol-Produktion angebaut. Mehr Wissenswertes über Sorghum könnt ihr hier erfahren.
Zuckerhaltige Sorten werden auch zur Produktion von Zuckersirup genutzt. Dafür werden die safthaltigen Sprossachsen der Pflanze gepresst und der süße Saft aufgefangen. Dieser wird gefiltert und zu Sirup eingekocht. Dieser Sirup war früher vor allem in den USA beliebt. Auf dem Höhepunkt der Produktion wurden 1879 mehr als 100.000 t Zucker aus Sorghum hergestellt. Im zweiten Weltkrieg brach die Produktion massiv ein, heute sind es nur noch rund 4.000 t Zucker.
Heute wird Zucker oft aus Zuckerrohr gewonnen, 1,84 Millarden Tonnen Zucker wurden 2017 daraus gewonnen. Der Herstellungsprozess gleicht dem des Hirse-Sirups, allerdings ist die Zuckerrohr-Industrie weitaus stärker industrialisiert.
Auf dem Weltacker steht die Zuckerhirse stellvertretend für das bedeutsamere Zuckerrohr, das in Deutschland nicht gedeiht. Mehr über Zuckerrohr erfahrt ihr hier.
Hier seht ihr den stolzen Ekke mit dem riesigen Zuckersorghum 2020: