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25 Jahre Saatgutfonds – voll bio

Pflanzaktion: “Wanja” wird im Innenhof der GLS Bank in Bochum gepflanzt. Copyright: Zukunftsstiftung Landwirtschaft.

Die Arbeit des Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft, die auch die Mutter des Weltackers ist, trägt Früchte.

Saatgut ist die Grundlage unserer Lebensmittel und sollte als Gemeingut für jeden zugänglich sein. Seit über 10.000 Jahren wird es als Kulturerbe von Generation zu Generation weitergeben und -entwickelt. Doch im Laufe des letzten Jahrhunderts wurde Saatgut zunehmend zum Wirtschaftsgut: mit Hybridsorten, die von den Landwirt*innen nicht mehr weiterentwickelt werden können, Patenten und Gentechnik sicherten sich Großkonzerne weite Marktanteile. Nicht nur an Vielfalt, Geschmack und Anpassungsfähigkeit büßte das Saatgut dadurch ein. Gezüchtet wurde außerdem für eine hochintensive Landwirtschaft, die besonders viel Dünger und Chemie benötigt.

Deswegen setzt sich die Zukunftsstiftung Landwirtschaft mit ihrem Saatgutfonds seit 1996 für eine eigenständige Ökozüchtung ohne Gentechnik und Patente ein. Bisher konnten über 50 Getreide- und 100 Gemüsesorten ökologisch entwickelt werden. Zum 25. Jubiläum pflanzt die Zukunftsstiftung Landwirtschaft einen Apfelbaum aus ökologischer Züchtung im Innenhof der GLS Bank in Bochum.

Die neue Apfelsorte mit dem Namen „Wanja“, von apfel:gut e. V. gezüchtet, ist besonders robust und anpassungsfähig, was besonders in Zeiten des Klimawandels von Vorteil ist. So kann „Wanja“ beispielsweise späte Fröste gut überstehen und braucht selbst im intensiven Obstanbau keinerlei Schädlingsbekämpfungsmittel. Inde Sattler von apfel:gut e.V. erzählt, wie „Wanja“ ein „Ergebnis der offenen gemeinschaftlichen Arbeit ist“: Ihr Mann habe einige Apfelkerne als junge Sämlinge in einer Hecke um eine Obstplantage gepflanzt. Die Züchter Matthias und Christoph haben die daraus entstandenen Bäume bonitiert und dabei die besonders robuste Sorte „Wanja“ entdeckt.

Die mehr als 60 ökologischen Züchter*innen haben einen wichtigen Grundstein gelegt. Doch es braucht noch viel mehr, um eine eigenständige Sortenbasis für den Ökolandbau zu schaffen.

Die EU fordert bis 2030 mit der „Farm-to-Fork“ Strategie die Halbierung des Pestizideinsatzes. Deshalb brauchen die Obstbauern vor allem robustes Saatgut. Wir müssen weg von wenigen hochanfälligen Sorten, hin zu mehr genetischer Vielfalt, Vitalität und Widerstandsfähigkeit. So trägt die durch den Saatgutfonds finanzierte Züchtung zu mehr Nachhaltigkeit bei!

Mehr über die Arbeit des Saatgutfonds finden Sie hier.