Die Gurke gehört wie die Wassermelone zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Ihr Ursprung geht vermutlich auf die indische Wildform Cucumis hardwickii zurück, die schon seit etwa 4000 Jahren auf den Südhängen des Himalayas kultiviert wird. Von dort aus gelangte sie über den Irak, wo sie um ca. 600 v. Chr. angebaut wurde, ins Antike Griechenland sowie ins Alte Rom. Dort war sie weit verbreitet und ein sehr beliebtes Gemüse. Erst im Mittelalter wurde sie in Nordeuropa und Deutschland bekannt. Angebaut wird sie heute hauptsächlich in den gemäßigten Breiten der Erde, da sie der kälteresistenteste Vertreter der Kürbisgewächse ist. Die höchste Produktion von Gurken haben China, die Türkei, der Iran, Russland und die USA. Innerhalb Europas sind Spanien und Polen führend.
Anbau, Züchtung und Probleme der Gurke
Die Anbauweise hängt von den unterschiedlichen Gurkensorten ab. Beispielsweise werden kleine Gewürzgurken im Freiland angebaut, während die größeren Salatgurken in Gewächshäusern kultiviert werden. Ihre Früchte können bis zu 60 Zentimeter lang und 500 Gramm schwer werden. Neben ihrer Anbauweise und Größe gibt es auch weitere visuelle und haptische Unterschiede der Gurkenfrüchte. Die Gewürzgurken sind an der Oberfläche rau und zum Teil auch warzig. Die Salatgurken haben dagegen meist eine glatte Oberfläche. Auch die Farbe und Konsistenz des Fruchtfleisches variiert. Die Frucht wird von einer meist dunkelgrünen Fruchthülle umgeben. Das Fruchtfleisch selbst ist oft weiß bis hellgrün oder gelblich, je nach Sorte.
Die Gurkenpflanze ist eine einjährige Pflanze, die niederliegend und kletternd wächst und dabei ein bis vier Meter lang werden kann. Manche Zuchtsorten wachsen wesentlich gedrungener und kompakter. Die ganze Pflanze ist borstig-steif behaart. Zum idealen Gedeihen benötigt die Gurke eine Temperatur von mindestens 12 Grad. Außerdem sollten sie nur alle 4 Jahre auf derselben Fläche angebaut werden. Geeignete Vorfrüchte sind Getreide, Kleegras und Hülsenfrüchte.
Da die Gurke sehr anfällig für Krankheiten und Schädlinge ist, wird in den Gewächshäusern auf den großflächigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zurückgegriffen. Darunter leiden sowohl die Arbeiter als auch die Grundwasserqualität, wenn das Wasser mit den gelösten Chemikalien im Boden versickert. Eine andere Methode Krankheiten wie den Falschen Mehltau vorzubeugen, ist die Nutzung von Sorten, die ohnehin resistent gegen diese Krankheitsbilder sind. Ebenfalls problematisch ist der Wasserbedarf der Gurke. Pro Kilo geernteter Gurke benötigt die Pflanze ca. 12 Liter Wasser. Besonders in Anbaugebieten mit geringem Niederschlag und geringen Grundwasservorkommen, wie etwa in Südspanien sorgt der Wassermangel zunehmend für soziale Konflikte.
Kalorienarmer Gemüsesnack
Gurken sind ein äußerst gesundes Gemüse. 100 Gramm rohe Gurke enthalten nur etwa zwölf Kalorien. Damit gehört die Gurke zu den Lebensmitteln, die am wenigsten Kalorien haben. Des Weiteren besteht die Gurke zu mehr als 95 % aus Wasser. Sie eignet sich deshalb insbesondere im Sommer gut als Wasserlieferant, sollte man die Angewohnheit haben zu wenig zu trinken. Weiterhin enthält die Gurke noch Vitamine sowie verschiedene Mineralstoffe, wie Calcium, Eisen, Magnesium und Phosphor. Sie wird größtenteils roh verzehrt, jedoch wird die Gurke in einigen südostasiatischen Ländern als Gemüsebeilage gekocht. Auch die Blätter und Sprosse werden dort als Gemüse gekocht und gegessen. Aus den Samen kann Speiseöl gewonnen werden oder sie finden Verwendung als Snack.
Text von Justus Mennerich
Weitere Quellen zum Informieren
Die Superkräfte der Gurke | Galileo