Im Moment ist echt ‘ne Menge los bei uns auf dem Acker. Dabei hat die Saison noch nicht mal richtig angefangen. Neben den ersten Kohlrabi-Jungpflanzen und Salaten sind schon Möhren, Pastinaken, Rote Bete, Zwiebeln und Knoblauch auf dem Feld, Außerdem Roggen, Hafer und Gerste.
Auf unserem 200 m² großen Experimentierfeld und Raritätenacker haben wir in der letzten Woche Möhren der Sorte Gniff, eine langsam wachsende Lagersorte aus dem Tessin und die Sorte Mrkva Kratka Rana, diese stammt von einem Saatgutmarkt in Zagreb und gilt als besonderst frühe Sorte, gesät. Außerdem Einkorn, Emmer, Lein, Senf, verschiedenen Sorten Bohnen, Chinakohl und Kräuter. Desweiteren haben wir ein kleines Kartoffelexperiment gestartet. Diese Methode dient dazu, besonders frühe Frühkartoffeln zu ernten. Dazu haben wir einen circa 40 cm tiefen Graben ausgehoben und eine dicke Schicht Pferdemist von unserem benachbarten Reiterhof eingelegt. Danach etwas Erde drauf und die Kartoffeln. Das Ganze wird dann wieder mit Erde zugedeckt. Der Mist wärmt die Kartoffeln und verhilft ihnen zu bei einer schnellen Keimung und einem zügigen Wachstum.
Ein paar fleißige, helfende Hände waren in dieser Woche auch wieder mit auf dem Acker. Das Kartoffelfeld muss noch weiter von der ungemütlichen Quecke befreit werden, bevor wir am nächsten Wochenende bei unserer großen Acker-Eröffnung mit vielen Gästen die Kartoffeln unter die Erde bringen können. Als Dankeschön gab es einen deftigen Eintopf mit Erbsen, Kürbis und Kartoffeln. Genau das richtige nach einem langen Tag auf dem Acker.
Zum Wochenende hatten wir dann noch Besuch von 20 jungen, internationalen Wissenschaftler. Diese sind im Rahmen der Global Soil Week in Berlin und konnten es sich nicht nehmen lassen, unserem Acker einen Stippvisite abzustatten. Dazu haben wir noch Mathias Peeters von der BAUERei Grube eingeladen. Ein Landwirt und erfahrener Bodenspezialist.
Die Bedingungen für unser Projekt “Ein Mensch. Ein Feld. Ein Jahr” sind laut der Wissenschaftler/innen nicht gerade die Besten. Mit circa 20 Bodenpunkten und einem Humusanteil von gerade mal 3% haben wir einen der schlechtesten Böden Deutschlands. Um so wichtiger, dass wir bei unserem Projekt darauf achten, nicht nur Boden zu verbrauchen, sondern diesen auch wieder aufzubauen und die verbrauchten Nährstoffe zurückzuführen. Aus diesem Grund ist auch 1/4 unseres Feldes für Kleegras reserviert. Dieses dient als Gründung.
Die jungen Wissenschaftler/innen waren sehr begeistert von unserem Projekt und haben wieder einmal viele Fragen gestellt. Wir freuen uns immer wieder, dass wir so viele Menschen mit unserem Projekt begeistern können.
Herzlichst,
Ben Wissler