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Das wohl nördlichste Reisfeld der Welt

Auf unserem kleinen Weltacker in Berlin wachsen alle Ackerkulturen dieser Welt im gleichen Verhältnis, wie sie global angebaut werden. Einige Pflanzen, wie zum Beispiel Zuckerrohr oder Maniok, benötigen ganz andere klimatische Bedingungen, als wir sie in Berlin vorfinden. Für sie bauen wir verschiedene Kulturen stellvertretend an. Manche Pflanzen kommen hingegen überraschend gut mit den Berliner Verhältnissen zurecht. Aus unserer kleinen Reis-Keimprobe ist mittlerweile ein ansehnliches Reisfeld geworden.

Reisfeld

Der Reis gedeiht auf dem Berliner Weltacker. Foto: Gerd Carlsson

Neben Weizen und Mais ist Reis die wichtigste Nahrungspflanze der Welt. Auf unserem Weltacker beansprucht das Reisfeld immerhin 234 m² von 2000 m². Nur Mais und Weizen nehmen noch mehr Fläche ein. Die sonstigen Getreidearten (Gerste, Hafer, Roggen, Hirse) kommen zusammen nicht einmal auf 200 m². Reis wird tatsächlich auch in Europa angebaut – hauptsächlich in Südfrankreich, Italien und Portugal. Und er wird sogar exportiert.

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So fing alles an: Der ambitionierte Test in der Keimschale. Foto: Gerd Carlsson

Erstaunlich gut wachsen unsere beiden Sorten aus Frankreich und Italien nun auf dem kleinen Weltacker heran. Das Reisfeld braucht etwas mehr Wasser als der Rest – aber das bekommen wir hin. Reis muss nicht unbedingt im Wasser stehen, wie oft angenommen wird. Eher verträgt der Reis das, als dass er es zum Gedeihen braucht. In Asien reguliert das Wasser bestimmte Schädlinge, spart das Hacken und Jäten und die Bewässerung. Allerdings hat der Nassreisanbau auch seine Schattenseiten: Durch den Luftabschluss entsteht Methangas aus der organischen Substanz des Bodens. Ein hoher Anteil der weltweiten Methanemissionen stammt aus dem Reisanbau und Methan ist ein Treibhausgas wie Kohlendioxid. Wir werden also unseren Acker nicht fluten, wäre auch ein bisschen schwierig die Wuhle umzuleiten…

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Da liegen die ersten Pflänzchen mit nackten Wurzeln. Mittlerweile sind sie groß geworden und stehen auf dem Weltacker. Foto: Gerd Carlsson

Die erste Aussaat Mitte April hat allen Kälteeinbrüchen getrotzt und sieht jetzt schon richtig üppig aus. In den kommenden Tagen bekommt das Reisfeld noch eine Untersaat aus Perserklee, um den Boden fürs nächste Jahr aufzubauen.

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Das Reisfeld auf dem Weltacker ist noch bis Herbst zu bewundern. Foto: Gerd Carlsson

Es bleibt spannend, wann die ersten Blütenstände erscheinen und ob die Körner auch noch reif werden. Wir halten Euch auf dem Laufenden!