Bald ist das letzte Samenkorn für dieses Jahr im Boden. Bis hierher gab es eine Menge zu tun, zum Beispiel die Tiefenlockerung des Bodens. Mitte September fuhr unser Biogärtner Gerd Carlsson mit einem Transporter von Berlin nach Marienhöhe bei Bad Saarow. Dort befindet sich der älteste Demeterhof Deutschlands, der seit 1928 durchgehend biologisch dynamisch bewirtschaftet wird. Auch der Winterweizen den wir nun aussäen, wurde dort über viele Jahrzehnte züchterisch bearbeitet.
Also der Tiefenlockerer: den Tipp bekamen wir von einem Demeterbauern, der schon lange in Rente ist und nicht mehr auf dem Hof wohnt. Es war völlig unklar, ob das Gerät überhaupt noch existiert. Die neuen Kolleginnen und Kollegen in Marienhöhe mussten auch erst mal eine Weile überlegen, was gemeint war. Aber dann stand er da – halb vergessen unter einer alten Eiche. Nach vielen Jahrzehnten biologisch dynamischer Bodenpflege werden solche Geräte wohl nicht mehr allzu oft gebraucht. Wenn unser Acker erst mal so weit ist…
Einen Traktor hatten wir vom Reiterhof Groke in Ahrensfelde organisiert. Den „Aktisol“ Tiefenlockerer in Aktion könnt Ihr in unserem kleinen Video bewundern.
Kurz nach der Aktion war Andreas Fliessbach vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau zu Besuch auf unserem Acker. Wir haben zusammen ein Krumenprofil angelegt (dafür wird der Acker quer zur Bearbeitungsrichtung dreißig bis vierzig Zentimeter tief aufgegraben, um den Bodenzustand in der obersten Bodenschicht zu beurteilen). Das Ergebnis war zufriedenstellend, wir haben mit Gründüngungsanbau und Bodenbearbeitung erreicht, was man in einem Jahr erreichen kann.
Immerhin kann man jetzt einfach mal so, mit einem Spaten, ein Krumenprofil anlegen. Vorher war es kaum möglich eine Grabegabel in die Erde zu stechen und selbst der 100 PS Schlepper hatte Mühe, den “Aktisol“ Tiefenlockerer in den Boden zu bekommen.
Demnächst werden wir den Hof Marienhöhe wieder besuchen und Euch berichten.