Langsam kommt unser Ackerprojekt in fahrt. Letzte Woche die ersten Eier unserer beiden Hühner der legenfreudigen und robusten Rasse “Blausperber” und diese Woche der erste Spinat. Zusammen mit unserer zweiten Gastesserin Gisela, die uns diese Woche fleißig auf dem Acker beim Unkrautjäten unterstützt, haben wir heute das erste richtige Ackermahl zubereitet. Spinat, Kartoffeln und Eier. Die Kartoffeln waren zwar noch Lagerware aus dem letzten Jahr aber ansonten alles “Eigene Ernte”. Das Rezept wird unser Koch Florian in kürze online stellen. Ab sofort bekommt ihr regelmäßig tolle Rezepte mit Produkten von unserem Acker.
Der Echte Spinat (lat. Spinacia oleracea), auch Gemüsespinat, Gartenspinat oder kurz Spinat genannt, ist eine Pflanzenart der Familie der Fuchsschwanzgewächse. Diese Kulturform entstand wohl in Südwestasien und wird hauptsächlich als Blattgemüse verwendet. Spinat ist eine einjährige krautige Pflanze und gehört zu den Langtagpflanzen. Eine Wildform von Spinacia oleracea ist nicht bekannt. Ein Vorläufer des bei uns bekannten Spinats war vermutlich in Persien als „ispanāğ“ kultiviert worden und wurde von den Arabern als „isbanāh“ nach Spanien gebracht. Dort wurde zum ersten Mal im 9. Jahrhundert von ihm berichtet. In Spanien wandelte sich der Name zu „espinaca“.
In Mitteleuropa erwähnte ihn im 13. Jahrhundert erstmals Albertus Magnus: „Er übertrifft die Melde, besitzt borretschähnliche Blätter, wegerichähnliche Blüten und stachelige Früchte.“ Im Mainzer Hortus Sanitatis von 1485 wird er als Heilpflanze beschrieben. Der Botaniker Leonhart Fuchs nannte ihn 1543 in seinem Kräuterbuch „Spinachia“ und schrieb: „Spinat oder Spinet würdt auch Beynetsch genent … auf arabisch Hispanach … als Hispanachkraut, vielleicht darumb, das er aus Hispania erstlich in ander nation ist gebracht worden … Sie hielft bei Verdauungsstörungen und wird auch äußerlich verwendet.“ Zu dieser Zeit war Spinat bereits weit verbreitet und verdrängte als Gemüse zusehends die im Mittelalter beliebte, verwandte Gartenmelde. Heute haben wir beide Kulturen wieder vereint. Beide haben ihren berechtigten Platz in der Küche.
Aktuell arbeite ich gerade an einer Onlinetabelle in die wir nun unserer Erntemengen eintragen. Jedes Gramm Nahrungsmittel welches wir selber anbauen wird darin zu finden sein. So dokumentieren wir, dass es möglich ist mehr als einen Menschen von unseren 2000m² zu ernähren. Kalorien, Überschüsse, Abfall und was wir daraus gemacht haben wird auch in der Tabelle zu sehen sein. Für unser Mittagessen heute haben wir 675g Spinat und 675g Melde gerntet sowie 6 Eier produziert. Bald kommt der erste eigene Salat, Kräuter, und noch mehr Spinat.
Herzlichst,
Ben Wissler